Die Barmer liefert mit dem 10-Punkte-Papier 2.0 zur sektorenübergreifenden Versorgung einen wichtigen Impuls für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt. In unserem Sondernewsletter kommentieren wichtige Stimmen der Gesundheitsbranche Sachsen-Anhalts die einzelnen Vorschläge der Barmer.
Barmer-Vorschlag: Sektorenübergreifende Leistungen schrittweise vereinbaren
Ambulante und stationäre Leistungen sollen in Zukunft gemeinsam und aufeinander abgestimmt geplant werden. Die Barmer schlägt vor, dass die gemeinsame Selbstverwaltung den Leistungskatalog für eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung festlegt. Details dazu finden Sie hier.
Bundestagsabgeordneter Tino Sorge (CDU) zum Vorschlag der Barmer
"Sowohl die ambulante als auch die stationäre Gesundheitsversorgung finden in unserem Land auf weltweit führendem Niveau statt. Das sollte uns aber nie davon abhalten, unser System in seiner Qualität kontinuierlich zu überdenken und weiter zu verbessern. Exzellenz in der Gesundheitsversorgung werden wir vor allem dann erreichen, wenn der ambulante und der stationäre Sektor besser verzahnt und ihre Stärken zusammengeführt werden. Mehr sektorenübergreifende Leistungen sind dafür ein zentrales Ziel.
Angesichts der angespannten Finanzlage im Gesundheitswesen werden Reformen im Zusammenspiel der Sektoren unvermeidlich sein. Dazu wird absehbar eine sinnvolle Fokussierung im stationären Sektor zählen. Wir werden aber auch eine neue Lastenteilung im Verhältnis zu Arztpraxen und anderen ambulanten Leistungserbringern brauchen.
Das Ziel bleibt gleich: Ein System, das unter den aktuellen finanziellen Rahmenbedingungen und für eine alternde Bevölkerung eine gute Gesundheitsversorgung bietet. Gerade in Sachsen-Anhalt, das ländlich geprägt ist und zugleich einem demografischen Wandel unterliegt, werden sich Reformschritte an diesem Ziel messen lassen müssen.
Für solch tiefgreifende Reformen hat sich die gemeinsame Selbstverwaltung wiederholt als geeignetes Forum erweisen. Entscheidend für die Akzeptanz und Umsetzung werden aber vor allem die vielen regionalen Akteure sein: Kliniken, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und -dienste, Apotheken, Krankenkassen und zahlreiche andere Beteiligte. Sie können vor Ort oft am besten beurteilen, wie sich Versorgungsbedarfe verändern und wie diesen Veränderungen lokal gut begegnet werden kann. Ihre Stimme sollte darum auch in der bundespolitischen Gesetzgebung stärker und öfter gehört werden."