Das Bild zeigt eine Frau, die ihren Kopf hält.
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Hätten Sie's gewusst? Wieso sehen Menschen manchmal „Sterne“ vor den Augen?

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Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer:

Einmal zu schnell aufgestanden und schon sind sie da – die Sternchen vor den Augen. Ausgelöst wird dieses Phänomen meist durch einen plötzlichen Blutdruckabfall, der sogenannten orthostatischen Dysregulation. Steht man beispielsweise nach einem längeren Sitzen zu zügig auf, ist es nicht ungewöhnlich, wackelig auf den Beinen zu sein und silberne Pünktchen vor den Augen zu sehen. Denn sobald die Körperlage sehr rasch wechselt, sackt das Blut in die Beine. Der Kreislauf ist dann dafür zuständig, die Herzfrequenz und den Blutdruck zu erhöhen. Gleicht der Organismus den plötzlichen Blutdruckabfall jedoch nicht schnell genug aus, wird das Gehirn als höchster Punkt kurzzeitig mit zu wenig Blut und Sauerstoff versorgt. Die Augen werden schlechter durchblutet und die Netzhaut arbeitet nur noch eingeschränkt. Diese Information wird wiederum an das Gehirn weitergeleitet. Daraufhin können Lichtblitze auftreten, die als Sternchen wahrgenommen werden. Dieses Phänomen verschwindet normalerweise sehr schnell. Sollte der dabei entstehende Sauerstoffmangel jedoch länger anhalten, stellen die Sehzellen in der Netzhaut vorübergehend ihre Arbeit ein. Da keine Informationen mehr an das Gehirn weitergeleitet werden, kann uns schwarz vor Augen werden. Oftmals ist es dann hilfreich, den Blutfluss in Richtung Kopf zu unterstützen und sich nach einem Nickerchen zunächst auf die Bett- oder Sofakante zu setzen. Bei längerem Stehen können Kompressionsstrümpfe unterstützend wirken. Wenn all das nicht hilft: Hinlegen und Beine hoch! Generell ist es für Betroffene empfehlenswert, ihren Kreislauf in Schwung zu bringen. Hierbei sind Wechselduschen und regelmäßige Bewegung hilfreich. Auch der Verzicht auf Nikotin und Alkohol kann den Kreislauf dauerhaft gesund halten. Denn Nikotin verändert die Regulierungsfähigkeit der Gefäßwände und Alkohol weitet die Gefäße. Sollte man jedoch häufiger von Kreislaufproblemen betroffen sein, ist es sinnvoll, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. So lassen sich ernste Erkrankungen oder Unverträglichkeiten eingenommener Medikamente ausschließen.