Pressemitteilungen 2022

Schlafstörungen nehmen in Schleswig-Holstein deutlich zu – Zeitumstellung keine Ursache

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Kiel, 28. Oktober 2022 – In Schleswig-Holstein steigt die Zahl der Menschen, die unter einer Schlafstörung leiden. Laut einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) wurde im letzten Jahr bei rund 200.000 Männern und Frauen im nördlichsten Bundesland eine Schlafstörung ärztlich diagnostiziert. Im Jahr 2011 waren nur rund 137.000 Personen betroffen. Das ist eine Steigerung um 46 Prozent innerhalb von elf Jahren. „Wir alle schlafen manchmal schlecht. Aufgrund von Stress, Krankheit oder Sorgen. Wenn die Schlafprobleme aber nicht mehr verschwinden, die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität darunter leiden, dann sollte man sich in ärztliche Behandlung begeben“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Zumal Menschen mit einer Schlafstörung auch anfällig für verschiedene Krankheiten seien. Eine unbehandelte Schlafstörung könne das Auftreten von psychischen Erkrankungen begünstigen. Auch Herzinfarkte, Bluthochdruck und Diabetes mellitus seien wahrscheinlicher. Zudem schwäche permanenter Schlafmangel das Immunsystem, und das begünstige Infektionskrankheiten. Für die Analyse wurden die Daten von rund 380.000 schleswig-holsteinischen Barmer-Versicherten ausgewertet und geschlechts- sowie altersstandardisiert auf die Bevölkerung hochgerechnet.

Die Zeitumstellung verursacht keine Schlafstörung

Von einer Schlafstörung sei die Rede, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum schlechter, weniger oder unregelmäßiger schlafen würden als normal und wenn die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen am Tage dadurch spürbar beeinträchtigt würden. Die Zeitumstellung, die am Sonntag wieder ansteht, verursache keine Schlafstörung. „Eine Schlafstörung ist eine Krankheit. Die wird nicht dadurch verursacht, dass die Uhren zweimal im Jahr um eine Stunde vor- und zurückgedreht werden“, so Dr. Hillebrandt. Allerdings wirke sich die Zeitumstellung auf den Biorhythmus aus. Deshalb könne sie vor allem für Menschen problematisch sein, die bereits unter einer Schlafstörung litten. 

Umfrage: Jeder Fünfte nutzt Alkohol als Einschlafhilfe

„Auf Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollte nur nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt zurückgegriffen werden. Das gilt auch für Schlafmittel, die ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind“, sagt Dr. Hillebrandt. Schlafmittel sollten nur wenn unbedingt notwendig, so kurzzeitig wie möglich und angemessen dosiert verwendet werden. Es bestehe hierbei auch die Gefahr einer physischen und psychischen Abhängigkeit. Auch wer auf Alkohol als Einschlafhilfe zurückgreife, sei schlecht beraten. Denn Alkohol mindere die Schlafqualität. Trotzdem gaben bei einer repräsentativen Umfrage der Barmer rund 20 Prozent der Befragten aus Schleswig-Holstein an, abends ein Bier, ein Glas Wein oder Ähnliches zu trinken, um besser einschlafen zu können.

Online-Training für besseren Schlaf

Die Barmer biete ihren Versicherten das kostenfreie Online-Training "Hello Better" für besseren Schlaf an. Es sei für alle geeignet, die Schwierigkeiten hätten, am Abend abzuschalten und lernen möchten, mehr Erholungszeiten in ihren Alltag einzubauen. Basierend auf den Kenntnissen der Schlafforschung würden wirksame Strategien für guten Schlaf vermittelt und so die Erholungskompetenz verbessert. Vier klinische Studien belegten: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schliefen danach langfristig besser.

Mehr zum Thema Schlaf und Schlafstörungen: www.barmer.de/s000858
Digitale Barmer-Einschlafhilfe als App unter www.barmer.de/a004930.

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Torsten Nowak
Pressesprecher Barmer Schleswig-Holstein
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