Üppiges Mittagessen sorgt für die große bleierne Müdigkeit, die Beschäftigte gern nach einer Mittagspause befällt, Hitze kann die Situation noch verstärken.
Dresden, 19. August 2025 – „Am liebsten würde man sich für ein Nickerchen zurückziehen“, beschreibt Claudia Szymula, Sprecherin der Barmer in Sachsen, das oft auftretende Phänomen. Der Körper verlangt nach einer Pause. Die Gründe dafür sind noch nicht eindeutig benannt. Experten diskutieren verschiedene Stoffwechselvorgänge als Ursache für diesen Effekt. Wenn der Körper sich an heißen Tagen zusätzlich noch selbst herunterkühlen muss, wird das eine enorme Herausforderung. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit sind nicht selten Begleiter eines sogenannten Mittagstiefs. „Es ist kein Mythos, sondern Alltag an vielen deutschen Arbeitsplätzen. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit leidet oft die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit“, so die Sprecherin. Der Volksmund habe diesen Zustand daher auch „Suppenkoma“ oder „Schnitzelkoma“ getauft, während Experten von der postprandialen Somnolenz, lateinisch für „Schläfrigkeit nach einer Mahlzeit“, sprechen.
Nicht nur das Schnitzel haut uns um
Zum einen sorgt die innere Uhr bei vielen Menschen, die am Morgen in den Arbeitsalltag starten, in den frühen Nachmittagsstunden für ein natürliches Leistungstief. Kommt ein üppiges Mittagessen hinzu, belastet die Verdauung den Körper zusätzlich. Wenn dann unser Körper beim Schwitzen noch die zusätzliche Wärme über die Haut abgeben muss, sinkt der Blutdruck und das Herz muss mehr arbeiten. Beides verstärkt das Erschöpfungsgefühl. Eine bleierne Müdigkeit ist dann nicht selten die Folge.
So überlisten Sie das Mittagstief
Wer dem Mittagstief entgegenwirken möchte, sollte zu leichten Gerichten greifen. „Als gut verdauliche Kraftspender eignen sich Salate, Gemüse-Reisgerichte, Pellkartoffeln mit Quark oder klare Suppen. Auch Obst, Joghurt oder Quarkspeisen stillen den Hunger ohne zu belasten. Ideal sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt statt drei großer Portionen“, rät Szymula. Auch das bewährte Nickerchen, bekannt unter dem Begriff „Powernap“, wirke sich positiv auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit aus. Warum also nicht? Für einen Powernap sollte man mindestens sechs, bestenfalls zehn Minuten einplanen. „Eine einfache Methode, um die passende Dauer einschätzen zu können, ist der sogenannte Schlüsselschlaf. Dazu setzt man sich entspannt auf einen Stuhl und nimmt einen Schlüsselbund so in die Hand, dass er beim Öffnen der Hand auf den Boden fällt. Bevor man in die Tiefschlafphase fällt, entspannt sich die Muskulatur. Der Schlüsselbund fällt zu Boden und man wacht auf“, sagt die Barmer-Sprecherin. Sie rät parallel dazu, ausreichend zu trinken und nach dem Essen einen kurzen Spaziergang oder ein paar Dehnübungen zu machen. Das bringe den Kreislauf in Schwung. Wer bewusst esse, ausreichend trinke, sich bewege und kleine Pausen einlege, bliebe auch am Nachmittag fit und konzentriert – ganz ohne Schnitzelkoma.