Reicht das, was wir als Gesellschaft tun aus, um unsere Mitmenschen und unsere Umwelt vor den schädlichen Folgen des Rauchens zu schützen? Rauchverbot im öffentlichen Raum: Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen, spricht sich für deutlich höhere Tabakpreise in Deutschland aus. Ihrer Ansicht nach könnten solche Maßnahmen sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch den Umweltschutz erheblich verbessern.
Dresden, 26. September 2025 – Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen, spricht sich für deutlich höhere Tabakpreise in Deutschland aus. Das könne zum Schutz der Gesundheit und der Umwelt beitragen. Ihrer Ansicht nach könnten solche Maßnahmen sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch den Umweltschutz erheblich verbessern.
Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen
„Das zu sagen, ist unpopulär. Aber ich glaube, um rauchende Menschen zum Nichtrauchen zu motivieren und nichtrauchende Menschen, insbesondere Jugendliche, vor dem Einstieg ins Rauchen abzuhalten, ist der effektivste Weg, das Rauchen unerschwinglich zu machen.“ Trotz umfangreicher Aufklärungskampagnen und Unterstützung beim Aufhören sterben laut Robert Koch-Institut jährlich etwa 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Monika Welfens betont: „Wir tun zu wenig um unsere Mitmenschen und unsere Umwelt vor den schädlichen Folgen des Rauchens zu schützen“ sagt sie und plädiert für ein Rauchverbot im öffentlichen Raum: „Das Rauchen sollte ausschließlich in den eigenen vier Wänden und in ausgewiesenen Bereichen erlaubt sein.“
Behandlungskosten sind fast doppelt so hoch wie die Tabaksteuer
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 16 Prozent der Erwachsenen in Deutschland täglich rauchen. Um den Tabakkonsum einzudämmen, hatte sich die WHO im Juni unter anderem für eine höhere Tabaksteuer ausgesprochen. Auch aus der EU-Kommission kommt der Vorschlag, die Tabaksteuer deutlich anzuheben . Diese liegt in Deutschland bei 61,4 Prozent. Das Bundesfinanzministerium schätzt die diesjährigen Einnahmen durch die Tabaksteuer auf etwa 16 Milliarden Euro. Eine Studie aus dem Jahr 2023 beziffert die volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens auf mehr als 97 Milliarden Euro jährlich. Darin enthalten sind mehr als 30 Milliarden Euro, welche die Krankenkassen für die Behandlung von rauchbedingten Erkrankungen ausgeben. Damit sind die direkten Krankheitskosten fast doppelt so hoch wie die Steuereinnahmen.
Tabakanbau und -konsum verursachen enorme Umweltschäden
„Tabakprodukte verursachen nicht nur Schäden, wenn sie konsumiert werden, sondern auch vorher und danach“, darauf weist die Barmer-Landeschefin hin. Für den Tabakanbau werden jährlich 22 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht und Wälder großflächig gerodet. Die Plantagen laugen die Böden aus und die Tabakpflanzen werden mit Insekten- und Pflanzenschutzmitteln behandelt, die das Grundwasser verunreinigen. Etwa 75 Prozent aller Zigaretten werden achtlos weggeworfen. „Zigarettenstummel sind Müll. Trotzdem werfen Raucher sie des Öfteren, im Schnitt zwei von drei, achtlos weg, wo immer sie gerade sind“, mahnt Welfens an. Jede Kippe, die in die Umwelt gelangt, kann bis zu 1.000 Liter Wasser mit Nikotin und anderen Schadstoffen kontaminieren. Die Produktion und der Konsum von Tabak tragen laut WHO auch zur globalen Erwärmung bei, indem sie jedes Jahr 80 Millionen Tonnen Kohlendioxid freisetzen, was dem Äquivalent zum Fahren von 17 Millionen benzinbetriebenen Autos pro Jahr entspricht. „Rauchen schadet unserer Gesundheit gleich doppelt, weil es auch unsere Umwelt zerstört. Und ein gesundes Leben ist nur auf einem gesunden Planeten möglich. Umgekehrt könnten wir doppelt profitieren, wenn die Menschen rauchfrei leben würden. Und dafür sollte die Politik mehr tun.“