Noch zu viele Eltern verpassen wichtige Früherkennungsuntersuchungen!
Zahngesundheit bei Kindern: Vorsorge – neue Hilfe für Eltern geplant
Dresden, 10. Juli 2025 – In Sachsen ist nur jedes zweite Kind regelmäßig zur Vorsorge in der Zahnarztpraxis. Das belegen Daten aus dem aktuellen Barmer Zahnreport. Demnach hatten unter den Mädchen und Jungen im Alter bis neun Jahren lediglich 56,4 Prozent im Jahr 2023 eine entsprechende Prophylaxe-Untersuchung. Dabei ist es besonders wichtig, Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen
„Es ist ein gefährlicher Mythos, dass Karies an Milchzähnen kein Problem ist, da sie ja ausfallen. Ein gesundes Milchzahngebiss ist grundlegend für gesunde bleibende Zähne“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen. Kariesbakterien könnten sich von Milchzähnen auf noch nicht durchgebrochene bleibende Zähne übertragen und damit zu einem lebenslangen, schmerzhaften Begleiter werden. Zudem seien Milchzähne nicht nur Platzhalter für die folgenden Zähne, sondern unter anderem auch wichtig für die Sprachentwicklung.
Vorsorge bei kleinen Kindern wird besser – aber es gibt noch viel zu tun
Vor allem bei sehr kleinen Kindern ist die Lage noch schlechter. Im Jahr 2023 war nicht einmal jedes zweite Kind unter vier Jahren (43,2 Prozent) bei einer Vorsorgeuntersuchung in einer Zahnarztpraxis. Die Chefin der Barmer in Sachsen sagt: „Es ist noch deutlich Luft nach oben. Der erste Besuch in der Zahnarztpraxis sollte möglichst schon im ersten Lebensjahr stattfinden.“ Das helfe, damit Kinder keine Angst haben und früh lernen, wie wichtig Zahngesundheit ist. Schon ab dem sechsten Lebensmonat würden die gesetzlichen Krankenkassen diese Untersuchungen bezahlen. Zwar gingen insgesamt noch zu wenige Eltern mit ihren kleinen Kindern zur Vorsorge, aber es zeige sich ein positiver Trend: Von 2019 bis 2023 ist die Zahl der Kleinkinder, die zur Untersuchung gehen, um rund 30 Prozent gestiegen. Das zeigt, wie wichtig es ist, immer wieder für die Früherkennungsuntersuchungen zu werben, so Welfens.
Neu: Zahnärzte dokumentieren Früherkennung bald im „Gelben U-Heft“
Welfens lobt die Arbeit der ambulant tätigen, Zahnärztinnen und Zahnärzte in Sachsen und der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege des Freistaates Sachsen. In Schulen und Kindergärten des Landes finden regelmäßig zahnmedizinische Gruppenuntersuchungen statt. Ziel dieser Gruppenprophylaxe ist es, Kinder und Jugendliche unter anderem zu einer guten Zahn- und Mundpflege anzuleiten. Dennoch sollten Eltern mit ihren Kindern regelmäßig die Früherkennungsangebote in der Zahnarztpraxis wahrnehmen. Um Eltern noch besser zu informieren, wird ab Januar 2026 das bekannte Kinderuntersuchungsheft (das gelbe U-Heft) erweitert: Dann werden auch dort die sechs zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen eingetragen. Zusätzlich bekommen Eltern noch Tipps zur Zahngesundheit. Welfens sagt: „Das hilft Eltern, die Termine nicht zu vergessen und motiviert, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Auch Kinderärztinnen und Kinderärzte sehen dann, ob die Zahnarzttermine gemacht wurden, und können Eltern dabei unterstützen.“
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