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Staatssekretär Wolfgang Beck im Barmer-Interview

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Wolfgang Beck kennt das Sozialministerium Sachsen-Anhalts wie kaum ein anderer. Seit 1992 ist er in der Landesverwaltung tätig, einen großen Teil davon im Sozialministerium. Rein räumlich betrachtet arbeitete er mal in dunklen Räumen mit mondänem Mobiliar, mal ging er seiner Tätigkeit in einem Büro auf der Sonnenseite nach. Begonnen als Referent im Bereich Arbeitsmarktpolitik wurde Beck 1998 Referatsleiter und 2011 Abteilungsleiter. Im Jahr 2020 übernahm er die Führung der Zentralabteilung und des Pandemiestabs. Seit 1. Januar 2022 ist Wolfgang Beck nun Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung von Sachsen-Anhalt und genießt seitdem einen Blick auf die Alte Elbe. Die Barmer hat ihn zu Beginn seines zweiten Monats im neuen Amt zum Interview getroffen und mit ihm über die Herausforderungen der Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt gesprochen.

Herr Beck, wie waren Ihre ersten zwei Monate im Amt als Staatssekretär?
Ich würde sagen, sie waren reich an Arbeit. Die Corona-Pandemie ist noch immer das vorherrschende Thema und verlangt nach einer regelmäßigen Analyse der Lage und entsprechenden Anpassungen von Verordnungen. Auch die Gesundheitsministerkonferenz, bei der Sachsen-Anhalt in diesem Jahr den Vorsitz hat, bindet einige Ressourcen. 

Welche Herausforderungen sehen Sie im Gesundheitsbereich abseits der Corona-Pandemie?
Die Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt wird in den kommenden Jahren ein Schwerpunktthema sein, das zurecht auch von der Bevölkerung Sachsen-Anhalts auf die Agenda gesetzt wurde. Ich erinnere mich an viele emotional geführte Diskussionen um Krankenhausstandorte in der Altmark, im Burgenlandkreis aber auch im Jerichower Land. Ein wichtiges Signal war, dass man sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt hat, die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. Um dem nachzukommen müssen wir verschiedene Versorgungsformen modellhaft denken, ausprobieren und weiterentwickeln. Gleichzeitig müssen auch ambulante Versorgungsformen betrachtet werden: Wie viele Arztsitze gibt es? Wie alt sind die Ärzte? Gibt es genügend Nachwuchs? Ich bin mir sicher, da wird zukünftig einiges passieren.

Was braucht es aus Ihrer Sicht, um die gesundheitliche Versorgung gerade in ländlichen Regionen zukunftsfähig zu gestalten?
Um die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Leistungen auch zukünftig sicherstellen zu können, braucht es gezielte Investitionen in den jeweiligen Standorten. Zur Ermittlung eines langfristigen Investitionsbedarfes werden wir noch in diesem Jahr ein Gutachten ausschreiben, dass die zukünftigen regionalen Versorgungsbedarfe und -strukturen analysiert. Dabei sollen auch die Notfallstrukturen und der Fachkräftebedarf betrachtet werden.

Wie steht es um die finanziellen Mittel für diese Vorhaben
Mit dem Corona-Sondervermögen wurden große finanzielle Mittel bereitgestellt, um die Folgen der Pandemie und die Vorsorge vor möglichen zukünftigen Notsituationen anzugehen. Insbesondere die Krankenhäuser von Sachsen-Anhalt können auf diese Weise große Investitionen mit Landesmitteln finanzieren. Anhand der Höhe der Finanzmittel wird deutlich, welch hohen Stellenwert die Gesundheitsversorgung für die gesamte Koalition hat.

Wolfgang Beck freut sich auf die Zusammenarbeit mit allen an der Gesundheitsversorgung im Lande Beteiligten.