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Über 600.000 Niedersachsen hören schlecht - App hilft bei Hörschäden

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Hannover, 8. Juni 2017 - Unsere Umwelt wird immer lauter, der zunehmende Straßenverkehr und Dauerbeschallung beim Einkaufen tragen ein Übriges dazu bei. Für das Ohr macht es keinen großen Unterschied, ob es sich um Lärm handelt oder Rockmusik. Ist es zu laut, werden die feinen Haarzellen im Innenohr geschädigt. „Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 610.000 Niedersachsen und etwa 52.000 Bremer wegen Hörproblemen ambulant behandelt“, berichtet Barmer Landeschefin Heike Sander.

App hilft bei Hörschäden: 60.000mal heruntergeladen

In Kooperation mit der Mimi Hearing Technologies GmbH hat die Barmer eine Initiative zur Früherkennung und Prävention von Hörschäden gestartet. Mit den von Mimi entwickelten Apps „Mimi Hörtest” und „Mimi Music” können die Nutzer einen Hörtest machen, die Musik auf ihrem Smartphone an das eigene Gehör anpassen und so bei geringerer Lautstärke mehr Details hören. Der Test dauert weniger als zehn Minuten. Einfach an einem ruhigen Ort niederlassen, möglichst qualitativ hochwertige Kopfhörer ins Smartphone stecken und die App starten. Beim Test werden unterschiedliche hohe Töne (im Bereich von 250 bis 8000 Hertz) abgespielt. Die Nutzer müssen entscheiden, ob der Ton im rechten oder linken Ohr auftritt oder ab welcher Lautstärke sie einen Ton hören. Nach dem Test gibt es eine Auswertung, in der die Nutzer ihr "Höralter" und das prozentuale Hörvermögen ihrer Ohren erfahren. Die Apps eignen sich für alle Altersgruppen und wurden bislang bereits 60.000mal heruntergeladen. Besorgniserregend ist allerdings die Tatsache, dass immer mehr junge Menschen unter Hörschäden leiden. So stieg die Zahl der 15- bis 35-jährigen Barmer Versicherten, die auf Hörhilfen angewiesen sind, in den letzten fünf Jahren um rund ein Drittel. Weitere Informationen und Downloadmöglichkeiten der Apps finden Interessierte auf der Barmer Homepage unter www.barmer.de/s000875

Ständige Ohrgeräusche belasten stark

Nach einem lauten Konzert, einem Sportereignis oder nach dem Benutzen einer sehr lauten Maschine wie einer Kettensäge hat man oft ein Pfeifen im Ohr – auch dann noch, wenn der Lärm aufgehört hat. Diese Ohrgeräusche, auch Tinnitus genannt, verschwinden jedoch meist schnell wieder. Jeder Mensch erlebt dieses Phänomen ab und zu. Ein bis zwei von zehn Menschen hören solche Geräusche allerdings dauerhaft. Oder der Tinnitus meldet sich immer wieder bei ihnen, ohne dass ein Grund dafür erkennbar wäre. Manchmal halten die Ohrgeräusche über Monate oder sogar Jahre an. Normalerweise sind sie nur schwach ausgeprägt und nicht laut, wenn auch etwas lästig. Ständige Ohrgeräusche können den Alltag sehr beeinträchtigen. So ist es nicht leicht, mit einem Tinnitus zurechtzukommen, wenn er die Konzentration und den Schlaf stört. Weitere Hinweise und Hilfestellungen unter www.barmer.de/s000667