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Hessen: Rückenschmerzen sorgen für viele Arztbesuche

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Hessen, 22. Mai 2025 – Jeder fünfte Mensch in Hessen hat wenigstens einmal im Jahr so starke Rückenschmerzen, dass er sich in ärztliche Behandlung begibt. Das zeigt eine Datenauswertung der Barmer für das Jahr 2023. Demnach wurden in diesem Jahr bei rund 21,9 Prozent der hessischen Bevölkerung mindestens einmal die Diagnose Rückenschmerzen dokumentiert. Das entspricht mehr als 1,4 Millionen Betroffenen. Weiter zeigt die Auswertung, dass rund 24 Prozent der Frauen und knapp 19,7 Prozent der Männer in Hessen an ärztlich diagnostiziertem Rückenschmerz leiden. „Monotone Körperhaltungen, Bewegungsmangel, Stress und psychische Belastungen gehören zu den häufigsten Ursachen chronischer Rückenschmerzen “, sagt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Seelische Faktoren würden als Ursache von Rückenbeschwerden oft unterschätzt. Wer häufig unter Stress, Angst oder depressiven Stimmungen leide, habe eine höhere Muskelanspannung, die zu Rückenschmerzen führen könne. Wichtig sei, dass anhaltende Rückenschmerzen zeitnah behandelt würden, um das Risiko einer Chronifizierung zu senken.

Rückenschmerz ist typisches Altersleiden

Die Wahrscheinlichkeit für einen Arztbesuch wegen Rückenschmerzen steigt mit dem Alter. So lag der Anteil der Menschen aus Hessen im Alter von 20 bis 29 Jahren mit ärztlich dokumentierten Rückenschmerzen im Jahr 2023 bei 14,1 Prozent. Bei den 80- bis 89-Jährigen war er mit 34,9 Prozent mehr als doppelt so groß. „Es kann hilfreich sein, die eigene Rückengesundheit als lebenslanges Projekt zu sehen. Wer im Beruf viel sitzt, sollte regelmäßig die Sitzposition verändern, um Muskeln und Gelenke zu entlasten. Dabei können ergonomische Möbel helfen wie ein guter Bürostuhl oder ein höhenverstellbarer Schreibtisch“, erklärt Till. Eine gute und einfache Maßnahme mit großer Wirkung für die Rückengesundheit sei, die Treppe zu nehmen statt den Fahrstuhl oder öfter aufzustehen, um sich die Beine zu vertreten. Das betreffe nicht nur den Bürostuhl, sondern auch das Sofa zuhause.

Rückläufiger Trend bei Rückenschmerzen in Hessen

Laut Datenauswertung der Barmer hat zwischen den Jahren 2010 und 2023 die Zahl der Rückenschmerz-Diagnosen in Hessen abgenommen. So lag im Jahr 2010 die hessenweite Diagnoserate noch bei 24,3 und damit knapp elf Prozent über dem Niveau von 2023. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sank die Diagnoserate im gleichen Zeitraum von 24,1 auf 19,7. Das entspricht einem Rückgang von rund 18 Prozent. „Trotz abnehmender Diagnosezahlen bleiben Rückenschmerzen in Hessen eine weit verbreitete Erkrankung mit weitreichenden Auswirkungen auf Lebensqualität, Familie und Arbeit. Wer Risikofaktoren für Rückenleiden durch Vorbeugung entgegenwirkt, erhöht seine Chancen langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben“, sagt Till. Diese Gesundheitsprävention liege nicht nur in der Verantwortung des Einzelnen. Auch die Arbeitgeber in Hessen seien gefragt, um den positiven Diagnosetrend durch ein gesundes Arbeitsumfeld weiter zu stärken.
 

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Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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