Hautkrebs in Brandenburg:

Diagnosen steigen dramatisch an – Früherkennungsuntersuchungen brechen ein

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Berlin, 15. Juni 2022 – Innerhalb der vergangenen elf Jahre sind in Brandenburg die Diagnosen für hellen Hautkrebs um rund 28 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Analyse der BARMER hervor. Demnach diagnostizierten im Jahr 2020 Brandenburger Ärztinnen und Ärzte bei rund 67.000 Personen hellen Hautkrebs. Im Jahr 2010 waren es noch rund 52.200. Hauptursache für hellen Hautkrebs ist übermäßige UV-Strahlung durch die Sonne. „Angesichts der Tatsache, dass sich das Risiko für hellen Hautkrebs durch einen angemessenen Sonnenschutz erheblich reduzieren lässt, sind die Betroffenenzahlen viel zu hoch“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/Brandenburg. Zudem empfiehlt sie das Hautkrebsscreening, das BARMER-Versicherte ab 18 alle zwei Jahre als Kassenleistung in Anspruch nehmen können.

47 Prozent weniger Früherkennungsuntersuchungen

Das Hautkrebsscreening soll helfen, Krebsvorstufen zu erkennen und einen Tumor zu entdecken, bevor er in umliegendes Gewebe eingewachsen ist oder Metastasen gebildet hat. Hierfür sieht sich die Ärztin oder der Arzt die Haut von Kopf bis Fuß genau an. Für eine sorgfältige Untersuchung müssen auch Hautfalten und Schleimhäute betrachtet werden. Gesetzlich Versicherte können sich als Teil der allgemeinen „Check-up“-Vorsorge auf Hautkrebs hin untersuchen lassen. Die Inanspruchnahme der „Check-Up“-Untersuchungen ist nach Angaben der BARMER vor allem durch die Corona-Pandemie drastisch eingebrochen. Nahmen im Jahr 2019 in Brandenburg noch rund 92.700 gesetzlich Versicherte dieses Vorsorgeangebot an, waren es im Jahr 2020 nur 49.200. Das entspricht einem Rückgang von rund 47 Prozent. Neben dem allgemeinen „Check-up“ haben gesetzlich Versicherte auch die Möglichkeit, alle zwei Jahre in einer Haut- oder Hausarztpraxis einen Termin für ein Hautkrebsscreening zu vereinbaren. Der Einbruch bei diesen Vorsorgeterminen war in Brandenburg nicht ganz so drastisch. Er ging zwischen den Jahren 2019 von rund 166.400 Untersuchungen auf 159.700 Untersuchungen im Jahr 2020 zurück. „Wer aus Angst, sich im Wartezimmer mit dem Corona-Virus zu infizieren, in den vergangenen zwei Jahren auf Früherkennungsuntersuchungen verzichtet hat, sollte diese schleunigst nachholen. Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zu spät erkannte Krebserkrankungen können tödlich sein“, sagt Leyh.
 

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