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Heller Hautkrebs nimmt im Ländle deutlich zu

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Stuttgart, 7. September 2022 – In Baden-Württemberg erhalten immer mehr Menschen die Diagnose heller Hautkrebs. Zwischen den Jahren 2010 und 2020 erhöhte sich die Zahl der Betroffenen im Land um 41 Prozent auf mehr als 305.000. Das geht aus dem Barmer-Arztreport hervor.

Anlässlich des Tages des hellen Hautkrebses am 13. September 2022 erinnert der baden-württembergische Landesgeschäftsführer der Barmer daran, alle zwei Jahre zur Früherkennungsuntersuchung zu gehen. Ab einem Alter von 35 Jahren werde diese von den Krankenkassen bezahlt. Barmer-Versicherte könnten einen Hautcheck schon ab dem Kindesalter zulasten der Kasse durchführen lassen. "Wenn heller oder weißer Hautkrebs, wie er auch genannt wird, früh entdeckt wird, dann ist die Prognose gut", sagt Winfried Plötze. Die häufigste Form des hellen Hautkrebses sei das Basiliom. Das könnte zwar wachsen, bilde aber meistens keine Metastasen. "Im Vorfeld sollte aber alles dafür getan werden, um die Entstehung von Hautkrebs zu verhindern. Richtiger Sonnenschutz und das Meiden von intensiven Sonnenbädern sind dabei das A und O."

Demografischer Wandel spielt bei der Entwicklung eine Rolle

Dass bei immer mehr Menschen in Baden-Württemberg heller Hautkrebs festgestellt werde, hänge laut Barmer auch mit der demografischen Entwicklung zusammen. "Unsere Gesellschaft altert. Und mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an hellem Hautkrebs zu erkranken", so Plötze. In Baden-Württemberg sei heller Hautkrebs laut Arztreport am häufigsten bei den 80-bis 89-Jährigen diagnostiziert worden. In dieser Altersgruppe seien fast 14 Prozent betroffen. "Interessant ist, dass die Diagnoserate in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen rückläufig ist. Ich kann mir vorstellen, dass die jungen Menschen mit einem anderen Gesundheitsbewusstsein aufgewachsen sind. Viele wissen, dass die Haut keinen Sonnenbrand vergisst und wie wichtig es ist, eine intensive UV-Bestrahlung zu vermeiden."

Heller Hautkrebs entsteht meistens am Kopf und am Hals

Mehr als 80 Prozent des hellen Hautkrebses entstehe im Bereich von Kopf und Hals. Die Zellveränderung werde durch UV-Strahlung ausgelöst. Entscheidend sei, wie viel UV-Strahlung ein Mensch im Lauf seines Lebens ausgesetzt ist. Deshalb zählten vor allem diejenigen zur Risikogruppe, die sich viel im Freien aufhielten. Auch eine Schwächung des Immunsystems, etwa nach einer Krankheit oder medikamentösen Therapie, könne bei der Entstehung von hellem Hautkrebs eine Rolle spielen. Ebenso die Gene. Menschen mit besonders heller Haut hätten ein höheres Erkrankungsrisiko.

Für den Barmer-Arztreport 2022 wurden Daten zur ambulanten ärztlichen Versorgung der Jahre 2010 bis 2020 berücksichtigt. Für das Jahr 2020 flossen die Daten von bundesweit 8,88 Millionen Barmer-Versicherten ein. Damit konnte im Jahr 2020 auf Daten von 10,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zurückgegriffen werden. In die Auswertung für Baden-Württemberg flossen die Daten von gut 766.000 Personen ein, die im Jahr 2020 bei der Barmer versichert waren.

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