Eine Frau sitzt in einem Hochschulgebäude mit Studierenden
Themen & Initiativen

Barmer Verwaltungsrat: Von A-Z im Einsatz für die Versicherten

Lesedauer weniger als 4 Min

Redaktion:

Kathrin Schwarze-Reiter (Medizinjournalistin, Nerdpol – Redaktionsbüro für Medizin- und Wissenschaftsjournalismus)

Was den Verwaltungsrat ausmacht: Drei spannende Fakten

Im Einsatz für über 8 Millionen

Der Verwaltungsrat ist demokratisch gewählt und entscheidet mit über alle Fragen grundsätzlicher Bedeutung zu Leistungen, Finanzen und Ausrichtung der Barmer. Damit gestaltet er direkt die Versorgung der über 8 Millionen Versicherten der Barmer mit.

Viel Verantwortung und Einfluss

Jedes Jahr stellt der Verwaltungsrat den Haushaltsplan der Barmer fest. Er entscheidet, wie die von den Versicherten eingezahlten Beitragsgelder eingesetzt werden – etwa für Prävention, digitale Services oder neue Satzungsleistungen.

Entscheidungen mit Expertise

Die ehrenamtlichen Mitglieder des Verwaltungsrats bringen ihre eigenen Erfahrungen und Expertise ein. So stellen sie sicher, dass die Ausrichtung der Barmer sich konsequent an den Bedürfnissen der Versicherten orientiert.

Hinter jedem Buchstaben steckt echte Arbeit: Dieses ABC zeigt, wie der Verwaltungsrat verantwortungsvoll entscheidet und die Barmer für über 8 Millionen Versicherte zur Krankenkasse für ein gesünderes Leben macht.

A wie Aufsicht

Der Verwaltungsrat ist das oberste Kontroll- und Entscheidungsgremium der Barmer. Er legt fest, wohin die Reise geht – von neuen Satzungsleistungen bis zu großen Investitionen.

B wie Beschlussvorlage

Ohne diese Dokumente geht gar nichts: In ihnen stehen Hintergrund, Fakten, Vorschläge, Risiken und Alternativen. Die Mitglieder wägen ab, diskutieren – und stimmen dann fundiert ab.

B wie Berichtspflicht

Der Vorstand ist verpflichtet, regelmäßig zu berichten: über Zahlen, Entwicklungen, Projekte. Die Mitglieder des Verwaltungsrats können gezielt nachfragen – und tun das auch.

D wie Debatte

Mal lebhaft, mal leise, mal mit vielen Zwischenfragen. Aber immer mit Haltung. Denn am Ende soll ein Beschluss stehen, den möglichst viele mittragen können.

E wie Ehrenamt

Alle Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Sie bringen Expertise aus ihren Lebens- und Arbeitswelten ein – vom Krankenhaus bis zum kleinen Betrieb, vom Sozialrecht bis zur Pflegeberatung.

E wie Einsichtnahme

Wer tiefer in Themen einsteigen möchte, kann Akten einsehen, Unterlagen anfordern und Detailfragen klären. Transparenz ist kein Extra, sondern Pflicht.

F wie Fachausschuss

Bevor ein Thema im Plenum landet, wird es im passenden Ausschuss vorbereitet – etwa Prävention, Digitalisierung, Finanzen oder Pflege. Dort wird intensiv gearbeitet, häufig über Wochen.

F wie Finanzkontrolle

Im Mittelpunkt steht die Frage: Werden die Beitragsgelder sinnvoll und effizient eingesetzt? Der Verwaltungsrat prüft Projekte, Budgets und Wirtschaftlichkeit.

G wie Geschäftsordnung

Sie gibt den Rahmen vor: Wer redet wann? Wie wird abgestimmt? Wie werden Beschlüsse dokumentiert? Wirkt trocken – ist aber die Grundlage einer funktionierenden Selbstverwaltung.

H wie Haushaltsplan

Einmal im Jahr wird es richtig ernst: Der Haushaltsplan legt fest, wofür die Barmer im kommenden Jahr Geld ausgibt – von Gesundheitsprogrammen bis zur Digitalisierung.
 

I wie Initiativrecht

Der Verwaltungsrat kann selbst Themen auf die Agenda setzen – unabhängig davon, ob der Gesetzgeber aktiv ist. So entstehen oft Leistungen mit Modellcharakter, etwa im Bereich Prävention oder digitaler Services.

K wie Kaffee

Der innere Motor langer Sitzungstage. Ob „Filter, schwarz“ oder „Cappuccino mit Hafermilch“ – er gehört dazu. Gerüchte besagen, dass die besten Ideen fünf Minuten vor der Abstimmung an der Kaffeemaschine entstehen.

K wie Kontrollfunktion

Der Verwaltungsrat prüft, ob die Barmer wirtschaftlich arbeitet, gesetzliche Vorgaben erfüllt und die Versicherten im Mittelpunkt stehen. Kontrollieren heißt hier vor allem: verstehen und hinterfragen.

K wie Kugelschreiber

Er ist immer dann unauffindbar, wenn man gerade etwas Wichtiges im Protokoll markieren will. Dafür sammeln sich am Ende jeder Sitzung mysterienhafte Zusatzexemplare in den Taschen.

L wie Ladekabel

Ein Evergreen des Sitzungstages: Irgendjemand hat immer zu wenig Akku. Zwischen Haushaltsplan und Digitalstrategie wird regelmäßig „Hat jemand ein USB-Kabel?“ geflüstert. Selbstverwaltung heißt eben auch: Energiewende im Kleinen.

L wie Legitimation

Der Verwaltungsrat ist demokratisch gewählt – durch die Sozialwahl, eine der größten Wahlen Deutschlands. Diese Legitimation macht die Beschlüsse besonders stark.

P wie Pause

Offiziell: kurze Unterbrechung. Inoffiziell: die Zeit, in der man schnell noch einen Kaffee holt, letzte Argumente austauscht – oder versucht, den verlorenen Kugelschreiber wiederzufinden.

P wie Protokoll

Hier steht, was entschieden wurde – und oft auch, wer besonders interessiert nachgefragt hat. Protokolle sind verbindlich, transparent und wichtige Dokumente der Selbstverwaltung.

R wie Rechte

Die Mitglieder haben umfangreiche Mitbestimmungsrechte: von der Satzung bis zu neuen Leistungen, von der Finanzkontrolle bis zur strategischen Ausrichtung.

S wie Sitzungsmappe

Das „Buch des Tages“ – mittlerweile ausschließlich digital. Dutzende Seiten, liebevoll zusammengestellt, niemals vollständig auswendig lernbar. Aber wer sie gut kennt, stellt die besseren Fragen.

S wie Sozialwahl

Die Sozialwahl macht es möglich, dass Mitglieder bei der Barmer direkt bestimmen, wer für die Versicherten im Verwaltungsrat sitzt – ein Modell echter Mitbestimmung, das es so nur im deutschen Sozialstaat gibt.

W wie Wirtschaftlichkeit

Der Verwaltungsrat achtet darauf, dass die Barmer solide und verantwortungsvoll wirtschaftet. Es geht immer um die Frage: „Nutzen wir die Beitragsgelder optimal für unsere Versicherten?“

W wie Wahlperiode

Alle sechs Jahre wird der Verwaltungsrat neu gewählt. In dieser Zeit werden große Linien gesetzt – von der Digitalstrategie bis zu neuen Präventionsprogrammen.

Z wie Zug

Denn die Tagungen finden in verschiedenen Städten statt. Wer früh am Morgen im Großraumwagen sitzt, erkennt Mitglieder oft an der Sitzungsmappe im Schoß. WLAN-Qualität: tagesformabhängig. Humor: meistens stabil.

Z wie Zustimmung

Der Moment der Wahrheit: Wenn die Mehrheit überzeugt ist, wird aus einer Idee ein Beschluss – und häufig später ein Angebot oder Service für Millionen Versicherte.