Das Bild zeigt ein Warnschild vor Zecken im Wald.
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Nicht nur von Menschen gefürchtet – Zecken sorgen schon früh im Jahr für Unruhe

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Sie sind klein, gefährlich und werden nicht nur von Menschen gefürchtet – Zecken sind weltweit verbreitete Parasiten, die sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere ernähren. Zudem sind sie Überträger von Krankheitserregern. Der fortschreitende Klimawandel führt dazu, dass die Suche nach potenziellen Wirtinnen und Wirten schon früh im Jahr beginnt.

Der Wind bläst angenehm ins Gesicht, die Vögel zwitschern von den Bäumen und die ersten Sonnenstrahlen des Jahres laden zu erholsamen Spaziergängen in den Wäldern und Parks ein – viele Menschen freuen sich auf den Frühling, der nicht mehr lange auf sich warten lässt. Doch aufgepasst, ungewöhnlich früh im Jahr warnen Gesundheitsexpertinnen und -experten vor Zecken, die im hohen Gras und Büschen auf frisches Blut warten. Der unbeliebte Parasit hat als Überträger von Krankheitserregern auf Mensch und Tier zweifelhafte Berühmtheit erlangt und wird sicher auch in diesem Jahr für Unruhe sorgen. „Die meist unbemerkten Stiche einer Zecke können zu ernsthaften Infektionen führen. Mit der nun immer früher beginnenden Zeckenzeit steigt das Risiko für den Menschen, zu Jahresbeginn an Erregern zu erkranken“, sagt Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer.

Schon bei rund vier Grad Celsius suchen die ersten Zecken nach Wirtinnen und Wirten. Ein Stich des Parasiten kann beispielsweise zu einer schweren Viruserkrankung führen und etwa eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen. „Die meisten FSME-Infizierten bleiben zwar beschwerdefrei, jedoch kann die Viruserkrankung in schweren Fällen zu einer Gehirnentzündung führen oder das Rückenmark schädigen“, warnt Petzold. Medikamente gegen FSME gebe es nicht, aber wer in bestimmten Regionen wohne oder dorthin reisen wolle, könne sich dagegen impfen lassen. Tierhalterinnen und Tierhalter sollten neben dem eigenen Schutz auch auf ihre Hunde Acht geben, denn Zecken haben es auch auf Vierbeiner abgesehen. Dabei können sie die gefürchtete Babesiose übertragen, eine Infektion, die im Volksmund als „Hundemalaria“ bezeichnet wird und tödlich enden kann.

Wie kann man sich gegen Zecken schützen?

Die früh im Jahr startende Zeckenaktivität fordert weitgehende Schutzmaßnahmen für Personen, die sich oft in freier Natur und in Wäldern aufhalten. „Menschen sollten bei Waldspaziergängen geschlossene Kleidung und Schuhe tragen. Oberteile mit langen Ärmeln und hochgezogene Socken über die Hosenbeine sind für den eigenen Schutz besonders empfehlenswert. Auf freie Hautpartien sollte darüber hinaus Insektenabwehrmittel aufgetragen werden. Außerdem ist es trotz schützender Kleidung sinnvoll, nach einem Tag in der Natur den Körper nach Zecken abzusuchen“, so Petzold.

Falls es trotz Sicherheitsmaßnahmen zu einem Stich kommt, gibt es keinen Grund zur Panik. Nicht jede Zecke trägt gefährliche Erreger in sich, jedoch sollte sie umgehend mit einem eng an der Haut angelegten Hilfsmittel ohne Drehbewegung herausgezogen werden. Anschließend muss die Einstichstelle gut beobachtet werden. Zeigt sich nach einigen Tagen eine an Größe zunehmende Rötung, sollte man dringend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Denn dann kann eine Borreliose übertragen worden sein, die medikamentös behandelt werden muss. Auch wenn die Rötung von allein verschwindet, muss behandelt werden, um Spätschäden beispielsweise im Gehirn zu vermeiden.