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Barmer Gesundheitsreport für Schleswig-Holstein - Mit zunehmendem Alter hindert der Rücken länger am arbeiten

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Neun von zehn Menschen klagen mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen. Auch wenn der Schmerz zu 90 Prozent nach spätestens sechs Wochen verschwindet, kehrt er doch häufig zurück und beeinträchtigt wiederholt Alltag und Arbeit. In Schleswig-Holstein entfallen durchschnittlich mehr als 23 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage der Erwerbspersonen auf die Gruppe der Muskel-Skelett-Erkrankungen, in der Wirbelsäulenprobleme und Rückenschmerzen dominieren. Statistisch gesehen fehlt deshalb jeder Erwerbstätige 4,1 Tage im Jahr, wie Auswertungen in den Barmer Gesundheitsreporten der Jahre 2013 bis 2017 belegen. Männer waren dabei häufiger betroffen als Frauen.

Regionale Unterschiede

Die Zahl der Rücken bedingten Fehltage schwankt in den Städten und Kreisen Schleswig-Holsteins deutlich. Mit rund 16 Prozent höheren Fehltagen als im Landesmittel liegen Neumünster und der Kreis Plön an der Spitze (jeweils 4,8 Arbeitsunfähigkeitstage je Erwerbsperson im Jahr). Demgegenüber fallen die Fehltage in Flensburg unterdurchschnittlich aus und liegen mehr als 21 Prozent unter dem Landesdurchschnitt (3,3 Arbeitsunfähigkeitstage).

Mehr Rücken im Alter

Mit steigendem Alter und zunehmenden Berufsjahren nehmen die Fehlzeiten bei der Arbeit aufgrund von Rückenproblemen erheblich zu. Bei Männern entfallen bereits ab dem Alter von 45 Jahren mehr als ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitszeiten auf die Gruppe der Muskel-Skelett-Erkrankungen. In den letzten Berufsjahren kommt jeder Mann im Schnitt auf neun Arbeitsunfähigkeitstage im Jahr. Bei Frauen entfallen erst zehn Jahre später ab 55 Jahre mehr als ein Viertel aller Fehltage auf den Rücken. Aber auch jede Frau kommt zum Ende ihres Berufslebens auf knapp acht Rücken bedingte Arbeitsunfähigkeitstage im Jahr.

Aktiv gegen Rückenschmerzen

Nicht Verletzungen oder Abnutzungen lösen die meisten Rückenschmerzen aus, sondern Fehlhaltungen, Muskelverspannungen, Bewegungsmangel und psychischer Stress. Nur selten stecken eindeutige körperliche Ursachen hinter den Schmerzen. Und wenn nicht der Bandscheibenvorfall, das schwere Schleppen oder der eingeklemmte Nerv die konkrete Ursache für die Rückenschmerzen ist, setzt die Therapie im Kopf an. „Mit speziellen Bewegungs- und Entspannungsverfahren kann jeder selbst der beste Therapeut für seine Rückenschmerzen sein und seinen Rücken wieder ins Lot bringen“, erklärt Schleswig-Holsteins Barmer Präventionsexperte Torge Bammel. Kompetenzen zur Rückengesundheit oder Stressreduktion werden in entsprechenden Präventionskursen vermittelt. „Wer nicht die Zeit für regelmäßige Termine findet, kann auch einen Online-Kurs nutzen. Dabei kann jeder seine passende Zeit individuell bestimmen“, so Bammel.

Weitere Informationen finden Interessierte in unserem Special Rückengesundheit.