Kiel, 8. August 2025 – Die Sonne wird oft unterschätzt. In den kommenden Tagen erreicht die ultraviolette (UV) Strahlung wieder hohe Werte, die unsere Haut schnell schädigen können. „Viele Menschen gehen zu sorglos mit Sonne um, was rasch zu gefährlichen Sonnenbränden führen kann. Im schlimmsten Fall steigt dadurch das Hautkrebsrisiko“, warnt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Laut Auswertungen der Barmer waren im Jahr 2023 etwa 60.800 Menschen in Schleswig-Holstein wegen weißem Hautkrebs in ärztlicher Behandlung, 14.700 aufgrund eines malignen Melanoms (schwarzer Hautkrebs). Besonders Kinder seien gefährdet, da ihre Haut dünner und empfindlicher sei und schneller auf UV-Strahlen reagiere. „Eltern sollten besonders aufmerksam sein und konsequent auf Sonnenschutz achten. Vor allem zur Mittagszeit sollte man die direkte Sonne meiden, lange Kleidung tragen und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Für Babys unter einem Jahr ist ein Aufenthalt in der Sonne grundsätzlich ungeeignet“, betont Hillebrandt.
Sonnenschutz beginnt bei der Tagesplanung
Ultraviolette Strahlung ist unsichtbar und weder durch Hitze noch Kälte spürbar. „Die Haut hat keinen Sensor für UV-Strahlen, weshalb wir diese Gefahr oft unterschätzen. Das Risiko reicht von vorzeitiger Hautalterung bis zu lebensbedrohlichem Hautkrebs“, erklärt Hillebrandt. Um sich optimal zu schützen, empfehle es sich, Aktivitäten im Freien möglichst morgens oder am späten Nachmittag zu planen, wenn die UV-Strahlung deutlich geringer sei als zur Mittagszeit. So könne die Haut effektiv vor den schädlichen Folgen der Sonne bewahrt werden.
Sonnenlicht: Freund und Feind – Der richtige Umgang zählt
Ganz auf Sonne zu verzichten, ist keine Lösung, denn unser Körper braucht ultraviolette Strahlen, um das wichtige Vitamin D zu produzieren. Dieses Vitamin ist essenziell für unsere Knochen und unser Immunsystem. „Bereits fünfzehn Minuten Sonne auf Gesicht und Arme reichen aus, um den täglichen Vitamin-D-Bedarf zu decken. Lange Sonnenbäder sind also nicht nötig“, erklärt Hillebrandt. Auch bei leicht bewölktem Himmel gelangten genug UV-Strahlen auf die Haut. Der Schlüssel liege im bewussten Umgang mit Sonnenlicht: Schutz, Maßhalten und Aufmerksamkeit machten den Unterschied. So könne man die positiven Effekte der Sonne nutzen, ohne die Gesundheit zu gefährden.
Service für Redaktionen
- Interaktive Grafik zum Barmer-Arztreport mit regionalen Daten zu Hautkrebs: Barmer Arztreport: Hautkrebs – bifg
- Gesundheitsleitlinie zur Hautkrebsprävention: Gesundheitsleitlinie_Hautkrebspraevention-1700046.pdf
- Hautkrebsvorsorge: Früherkennung mit Hautkrebs-Screening und Haut-Check: www.barmer.de/a000059