Kiel, 31 Juli 2025 – Fast 76 Prozent der Jugendlichen in Schleswig-Holstein wissen, wie sich psychische Erkrankungen äußern. 68 Prozent kennen Maßnahmen, die bei psychischen Belastungen helfen. Das geht aus der repräsentativen Sinus-Jugendstudie 2024/2025 im Auftrag der Barmer hervor. Von September bis Anfang Oktober 2024 befragte man bundesweit 2.000 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, darunter 99 aus Schleswig-Holstein. Demnach sind Mädchen und Jungen aus bildungsnahen Schichten (74 Prozent) besser informiert als jene aus bildungsferneren Milieus (63 Prozent). „Das Bewusstsein für mentale Gesundheit ist bei jungen Menschen ausgeprägt, was erfreulich ist. Doch es gibt erhebliche Wissenslücken im Umgang mit psychischen Belastungen. Besonders Jugendlichen aus prekären Verhältnissen benötigen mehr Unterstützung. Prävention muss hier gezielt ansetzen“, fordert Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Viele Jugendliche kennen keine Anlaufstellen für Hilfe bei psychischen Belastungen. Das müsse sich dringend ändern.
Hürde beim Thematisieren psychischer Belastungen
Laut Sinus-Jugendstudie haben bereits zwei Drittel der Jugendlichen erlebt, dass jemand in ihrem Umfeld psychisch belastet war. Mehr als die Hälfte der Befragten waren sogar bereits selbst betroffen (60 Prozent). Doch nur 35 Prozent finden es leicht, über ihre psychische Situation zu sprechen. „Es gibt nach wie vor eine hohe Hemmschwelle, über psychische Probleme zu sprechen. Dabei ist es wichtig, dass psychische Belastungen kein Tabuthema mehr sind. Jugendliche brauchen mehr Unterstützung, um trotz Scham über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen“, so Hillebrandt. Eine niedrigschwellige Hilfe sei entscheidend. Die Barmer biete daher das kostenfreie Online-Seminar „Mentale Erste Hilfe“ an. Hier lernten die Teilnehmenden, wie sie Belastungen von Erkrankungen unterscheiden, einfühlsam auf Betroffene zugehen, professionelle Hilfe finden und ihre psychische Gesundheit stärken könnten.
Service für Redaktionen:
- Mehr zur Sinus-Jugendstudie unter www.barmer.de/a009304
- Informationen zu „Mentalen Ersten Hilfe“ unter www.barmer.de/a009522
- zum Seminar „Mentale Erste Hilfe“ unter www.barmer.de/mentaleerstehilfe
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