Pressemitteilungen 2023

Mehr Cybermobbing in Schleswig-Holstein

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Kiel, 26 Januar 2023 – In Schleswig-Holstein haben 64 Prozent der 14- bis 17-Jährigen bereits Erfahrung mit Cybermobbing gemacht. Das geht aus der aktuellen Sinus-Jugendstudie im Auftrag der Barmer hervor. Knapp die Hälfte der Befragten in Schleswig-Holstein hat demnach mitbekommen, dass andere über digitale Medien fertiggemacht, bedroht oder belästigt wurden. Mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) gab an, schon selbst von Cybermobbing betroffen gewesen zu sein. Und fünf Prozent gaben zu, andere online schikaniert zu haben. „Viele Opfer von Cybermobbing leiden unter gesundheitlichen Problemen. Diese können von Schlafstörungen über Schulangst bis hin zu einem suizidalen Verhalten reichen. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder, Eltern und Lehrer für das Thema sensibilisiert werden und sie auch wissen, wo sie Hilfe bekommen können“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Besorgniserregend sei, dass in Schleswig-Holstein überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht hätten. Denn bundesweit gaben nur 59 Prozent der Befragten an, dass sie selbst oder andere im Netz gemobbt worden seien.

In Schleswig-Holstein wird häufiger via Instagram gemobbt

Laut der Umfrage im Auftrag der Barmer werde in Schleswig-Holstein am häufigsten über WhatsApp diffamiert (57 Prozent). Überdurchschnittlich häufig werde via Instagram schikaniert (50 Prozent). Das sei bundesweit der höchste Wert. 39 Prozent der Befragten hätten Cybermobbing via Tik Tok erlebt und 26 Prozent über Snapchat. Die häufigste Form des Cybermobbings sei hierzulande, dass Beleidigungen digital verbreitet werden (71 Prozent). Auffällig sei, dass in Schleswig-Holstein häufiger Gerüchte in die Welt gesetzt würden. 67 Prozent der Befragten hätten das bereits erlebt. Bundesweit liege dieser Wert bei 54 Prozent.

Eltern sind die wichtigsten Ansprechpartner

Laut der Sinus-Jugendstudie würden sich die meisten Kinder in Schleswig-Holstein an ihre Eltern wenden, wenn sie selbst oder andere online gemobbt würden (68 Prozent). 39 Prozent der Befragten würde sich gegenüber Freunden offenbaren. „Schleswig-Holsteinische Kinder und Jugendliche haben einen festen Rückhalt durch ihre Eltern. Ein wirklich großer Anteil von ihnen, nämlich 87 Prozent, haben Hilfe von den Eltern bekommen, als sie im Internet gemobbt wurden. Das zeigt, wie wichtig ein vertrauensvolles Umfeld ist. Denn wenn wir nicht auf den Hilfebedarf der Kinder achten, dann machen wir uns mitschuldig“, sagt Dr. Hillebrandt. Für die Sinus-Jugendstudie wurden bundesweit 2.001 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt. Davon kamen 92 aus Schleswig-Holstein. 
 
Alles Wissenswerte zu Cybermobbing, Tipps für Betroffene und Hilfsangeboten unter: www.barmer.de/a005348.

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Torsten Nowak
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