Pressemitteilungen 2022

Barmer digitalisiert Darmkrebsfrüherkennung

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Kiel, 8. April 2022 – Die Barmer weitet ihr Programm zur Früherkennung von Darmkrebs aus und bietet dafür erstmals einen Test für zu Hause an. Möglich wird dies durch das Angebot einer „Digitalen Darmkrebsfrüherkennung“. Dabei werden Anspruchsberechtigte über die Barmer-App benachrichtigt und zur Früherkennung eingeladen. Über einen Link kann ein immunologischer Stuhltest für zu Hause angefordert werden, der anschließend kostenlos zur Auswertung in ein Labor verschickt werden kann. Den Test können Barmer-Versicherte bereits im Alter ab 40 Jahren durchführen. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen. „Mit unserer Online-Einladung zur Darmkrebsfrüherkennung schaffen wir ein niedrigschwelliges Angebot, um die Teilnehmerzahl möglichst zu verdreifachen. Das wird Leben retten“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. In Deutschland erkrankten jedes Jahr circa 33.000 Männer und etwa 26.000 Frauen an Darmkrebs, wovon rund 25.000 Betroffene verstürben. Diese Werte könnten durch einen erleichterten Zugang zur Darmkrebsfrüherkennung signifikant gesenkt werden. In Schleswig-Holstein seien die Zahlen der Personen, die zum Beispiel einen Stuhltest vornehmen ließen, von 2018 bis 2020 kontinuierlich gesunken. Im Jahr 2018 wären es noch 6,6 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen und 4,1 Prozent der Männer gewesen. Diese Zahlen seien ein Jahr später auf 5,8 Prozent bei den Frauen und 3,4 Prozent bei den Männern gesunken. Im Jahr 2020 läge der Anteil bei den Frauen nur noch bei 4,8 Prozent und bei den Männern bei 2,5 Prozent. 

Zugang zur Früherkennung möglichst niedrigschwellig

Darmkrebs sei gut heilbar, wenn er früh erkannt werde, so Barmer-Landeschef Hillebrandt weiter. Vor diesem Hintergrund wirbt auch die Stiftung LebensBlicke für eine umfassende Darmkrebsfrüherkennung und begrüßt den Schritt in die digitale Prävention ganz ausdrücklich. „Gerade in der Corona-Pandemie mögen viele Menschen bei der Darmkrebsvorsorge zurückhaltend gewesen sein, aus Sorge vor einer Covid-19-Infektion. Diese Angst ist unbegründet, weil Kliniken und Arztpraxen wegen hoher Hygienevorschriften keine Infektionsherde sind“, sagt Prof. Dr. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, die sich seit Jahren für die Darmkrebsfrüherkennung einsetzt. „Das Online-Angebot der Barmer ist ein wichtiger ergänzender Baustein. Es gestaltet den Zugang zur Krebsfrüherkennung noch einfacher und nimmt den Betroffenen gerade auch in Corona-Zeiten mögliche Ängste, selbst wenn diese sich als unbegründet herausstellten“, so Riemann.

Barmer-Versicherte werden über App eingeladen 

Über die Barmer-App würden ab sofort bis zu 25.000 Personen pro Woche zur Darmkrebsfrüherkennung eingeladen, sagt Barmer-Landeschef Hillebrandt. Es handele sich um Personen ab 40 Jahren, die noch keine Untersuchung gehabt hätten, sowie Menschen ab 50 Jahren im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Früherkennungsintervalle. So könnten Frauen und Männer zum Beispiel ab 50 Jahren jährlich und ab 55 Jahren im 24-Monatsrhythmus einen Stuhltest vornehmen lassen, sofern in den zehn Jahren zuvor keine Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme erfolgt sei. Alternativ könnten Barmer-Versicherte den Darmkrebstest neben der Kassen-App auch über die Barmer-Homepage anfordern. „Bei der Darmkrebsfrüherkennung setzen wir auf einen unkomplizierten Zugang zum Test. Je einfacher dieser ist, desto besser“, sagt Hillebrandt. Natürlich bleibe die Kontaktaufnahme zur Hausärztin oder zum Hausarzt weiterhin bestehen.

Den Test gibt es unter: www.barmer.de/darmkrebsfrueherkennung

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