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Barmer-Analyse: Überdurchschnittlich viel Alkoholismus in Schleswig-Holstein

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Kiel, 22. Januar 2024 – In Schleswig-Holstein leben überdurchschnittlich viele alkoholabhängige Menschen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach waren im Jahr 2022 in Schleswig-Holstein 56.500 Menschen wegen Alkoholabhängigkeit in ambulanter oder stationärer Behandlung. Das entspricht einem Anteil von 1,91 Prozent der Gesamtbevölkerung im nördlichsten Bundesland. Der Bundesschnitt lag bei 1,71 Prozent. Die höchste Betroffenheit gab es mit 2,35 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, die geringste in Rheinland-Pfalz mit 1,45 Prozent. „Die massiven regionalen Unterschiede bei Alkoholabhängigkeit sind rein medizinisch nicht erklärbar. Hier dürften auch soziodemographische Faktoren eine Rolle spielen“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.

Menschen in der zweiten Lebenshälfte häufiger suchtkrank

Bundesweit litten laut der Analyse im Jahr 2022 mehr als 1,5 Millionen Menschen unter einer Alkoholsucht. Ein Großteil der Betroffenen, nämlich knapp 70 Prozent, waren Männer. Außerdem wurde eine Alkoholabhängigkeit vermehrt bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte festgestellt. „Alkoholismus entwickelt sich in der Regel über viele Jahre. Die Sucht wird verstärkt bei Personen diagnostiziert, die in den 50er- und 60er-Jahren geboren wurden. Wichtig ist, dass die Betroffenen eine passgenaue Hilfe suchen und bekommen“, sagt Hillebrandt. Wer den eigenen Alkoholkonsum kritisch hinterfrage, könne online einen anonymen Selbsttest machen oder sich ärztlichen Rat einholen. Hilfe für Betroffene und Angehörige böten Suchtberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen. Eine Übersicht möglicher Anlaufstellen im Land gäbe es beispielsweise auf der Webseite der Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e. V. (LSSH).

Der Alkohol-Selbsttest kann online durchgeführt werden unter: www.barmer.de/a006509

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