In Sachsen erkranken überdurchschnittlich viele Menschen an einer Sepsis. So erlitten 445 von 100.000 Versicherten im Jahr 2023 eine sogenannten „Blutvergiftung“.
Dresden, 10.09.2025 - Mit diesem Wert lag die Betroffenenrate im Freistaat um 58 Prozent über dem Bundesschnitt. Bundesweit waren rund 280 je 100.000 erkrankt. Entscheidend für den Behandlungserfolg und die Überlebenschancen bei einer Sepsis ist, dass der Erreger früh und zuverlässig erkannt wird. Vor diesem Hintergrund hat sich die Barmer an dem bundesweiten Innovationsfonds-Projekt „DigiSep“ beteiligt. Untersucht wurde, ob die Diagnostik mit digital gestützten Methoden präziser, zuverlässiger und schneller werden kann. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren die digitalen Methoden den Erreger bereits zu Sepsis-Beginn vier Mal häufiger ermitteln. Drei Tage nach Eintritt einer Sepsis findet das neue Verfahren den richtigen Erreger sogar zehnmal häufiger.
Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen
„Bei einer Blutvergiftung entscheidet der Faktor Zeit häufig über Leben und Tod. Die neue Diagnostik kann die Behandlung der Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern und dank der schnellen Identifikation des Erregers Leben retten. Wenn sich das Verfahren weiterhin bewährt, sollte es zügig in die Regelversorgung kommen“, fordert Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen, anlässlich des Welt-Sepsis-Tages. An der „DigiSep“-Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Essen haben sich auch 24 Kliniken in ganz Deutschland beteiligt, darunter auch das Universitätsklinikum Leipzig.
Herkömmliche Ermittlung der Erreger zeitaufwendig
In Deutschland erleiden jährlich bis zu 300.000 Menschen eine Sepsis, die umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt wird. Mindestens 85.000 sterben an oder mit der „Blutvergiftung. „Eine Sepsis ist immer ein Notfall. Unbehandelt kann sie tödlich enden, weil das gesamte Immunsystem zusammenbricht und die Organe versagen. Daher ist schnelles Handeln unabdingbar“, sagt die Barmer-Chefin. Bei einer Sepsis, könne die körpereigene Abwehrreaktion auf eine Infektion mit zum Beispiel Bakterien oder Viren so heftig ausfallen, dass Organe und Gewebe massiv geschädigt würden oder gar ganz versagten. Das mache die Erkrankung lebensbedrohlich. Auslöser seien in den meisten Fällen Bakterien, seltener Viren, Pilze oder Einzeller. In herkömmlichen Verfahren erfolge die Ermittlung der Erreger durch Anlegen einer Blutkultur. Die Identifizierung derartiger Erreger dauere jedoch Tage. „Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Ältere sind anfällig für eine Blutvergiftung. Deshalb kann sie in Bundesländern mit einem höheren Altersdurchschnitt häufiger auftreten. Eine schnelle Behandlung ist gerade bei diesen Personengruppen besonders wichtig. Hier kann die neue molekulargenetische Technologie zu einem zentralen Bestandteil der Diagnostik werden“, sagt BARMER-Landeschefin Welfens. Die „DigiSep“-Studie sei außerdem als eines von zehn ausgewählten Jury-Projekten auch für den MSD-Publikumspreis am 14. Oktober 2025 nominiert. Hier werden besondere Projekte ausgezeichnet, die die Patientenversorgung in Deutschland nachweislich verbesserten.
Mehr Informationen unter www.digisep.de
Mehr Informationen zum MSD Gesundheitspreis und dem Publikumsvoting bis einschließlich 6. Oktober unter: www.msd.de/gesundheitspreis/voting
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