Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen ist in Sachsen in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das zeigt eine Analyse der Barmer zu entsprechenden ambulanten Diagnosen.
Dresden, 23. Oktober 2025 – Demnach hat sich der Anteil von Menschen mit diagnostizierten Schlafproblemen im Land in den vergangenen mehr als 10 Jahren (2013 bis 2023) von 4,8 Prozent auf 6,6 Prozent erhöht. Mehr als 269.000 Fälle wurden im Jahr 2023 erfasst. Das entspricht einer Steigerungsrate von rund 38 Prozent. Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen auch die Wechseljahre sein. Schlafstörungen können aber auch als erste Anzeichen auf eine Depression hinweisen.
Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen
„Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte dies unbedingt in einer Arztpraxis abklären lassen“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen.
Deutliche Zuwächse bei Schlafstörungen bei jungen Erwachsenen
Die Analyse belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ärztinnen und Ärzte hätten im Jahr 2013 zum Beispiel bei 1,3 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. Im Jahr 2023 waren es bereits 2,2 Prozent. Das entspreche in dieser Gruppe einer Steigerung um rund 69 Prozent. In der Altersgruppe der 30- bis 39-jährigen stieg der Betroffenenanteil sogar um 74 Prozent. „Die Lebensphase zwischen 20 und Ende 30 ist durch private und berufliche Anforderungen geprägt. Viele lösen sich zum ersten Mal vom Elternhaus, wollen in einer anderen Stadt studieren oder sich im Job etablieren und vielleicht eine Familie gründen“, so die Barmer-Chefin. Die hohen Anforderungen führten nicht selten zu Schlafproblemen. Dabei seien schlaflose Nächte keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhten das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigten die Leistungsfähigkeit.
Zeitumstellung als zusätzliche Belastung
Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende kann ein weiterer Faktor sein, der sich zumindest temporär negativ auf den Schlaf auswirkt. Das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde kann zudem einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinanderbringen. „Viele Dinge können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern: eine vernünftige Matratze, die richtige Raumtemperatur, eine ruhige Umgebung. Stressbedingte Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindern. Außerdem sollte man Handy und Co aus dem Schlafzimmer verbannen“, rät Welfens. Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten dagegen nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.