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Pressemitteilung Sachsen 2023

Immer mehr junge Menschen leiden unter Migräne

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Dresden, 04. September 2023 – In Sachsen leiden immer mehr Menschen unter Migräne. Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse Barmer, anlässlich des Europäischer Kopfschmerz- und Migränetages, am 12. September, hervor. Migräne ist die häufigste Kopfschmerzform, rund 190.000 Menschen in Sachsen, 4,7 Prozent waren 2021 mit dieser Diagnose in ärztlicher Behandlung. Im Jahr 2012 waren es noch 4,1 Prozent. Dabei sind Frauen mit 7,2 Prozent in Sachsen deutlich häufiger betroffen als Männer, von denen 2,1 Prozent im Jahr 2021 mit Migräne behandelt wurden. „Auffällig ist, dass Migräne bei jungen Leuten besonders häufig auftritt. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen ist mehr als jede zehnte Frau betroffen und knapp jeder zwanzigste Mann“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. 

Trigger kennen und vermeiden

Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht abschließend erforscht. Neben einer genetischen Prädisposition lösen bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall aus. Diese Trigger sind individuell unterschiedlich. Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, Hormonschwankungen innerhalb des Menstruationszyklus, unregelmäßiger Schlaf aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen. „Migränepatientinnen und -patienten wird empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dies hilft ihnen, herauszufinden, auf welche Trigger sie reagieren und wie sie diese vermeiden können“, sagt Welfens. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie könnten Betroffene beispielsweise lernen, in Belastungssituationen auf die Signale des Körpers zu hören.

Sport als Vorsorgemaßnahme

Die Migräneattacken äußern sich häufig durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt oder der Hausärztin abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden. Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Prophylaktische Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken verringern“ so die Barmer-Chefin. Fast immer litten die Betroffenen unter Appetitlosigkeit, etwa 80 Prozent zusätzlich unter Übelkeit, etwa die Hälfte unter Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Generell sei ein ausbalancierter Lebensstil mit einem regelmäßigen Tagesablauf, also auch regelmäßigen Schlaf- und Wach- sowie festen Essenszeiten hilfreich. 

Diese und weitere Grafiken finden Sie unter: Quelle:  Ambulante Diagnosen nach Top-ICD-10-Dreistellern – bifg  (Hinweis für die Filterung: Sachsen, ICD-10-Dreisteller: G43)
Mehr zu Migräne: www.barmer.de/a008695 
 

Kontakt für die Presse:

Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
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E-Mail: presse.sn@barmer.de
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