Brustkrebsscreening: Etwa 155.000 sächsische Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ließen sich im Jahr 2023 untersuchen. Allerdings sind das nur knapp 30 Prozent der Anspruchsberechtigten. Bei Frauen, die an dem Screening teilnahmen, gingen die Brustkrebs-Todesfälle um bis zu 30 Prozent zurück.
Dresden, 06. August 2025 – In Sachsen wurde im Jahr 2023 bei über 25.000 Frauen im Alter von 50–69 Jahren die Diagnose Brustkrebs dokumentiert. Mit fast 30 Prozent ist dies laut Sächsischem Krebsregister im Freistaat die am häufigsten dokumentierte bösartige Neubildung bei Frauen. Viele nutzen das Mammographie-Screening, um frühzeitig Anzeichen zu erkennen. Etwa 155.000 sächsische Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ließen sich im Jahr 2023 untersuchen. Allerdings sind das nur knapp 30 Prozent der Anspruchsberechtigten.
Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen
„Früherkennung durch Mammographie kann Leben retten. Sie ermöglicht die Entdeckung von Brustkrebs im Frühstadium, was die Behandlungschancen erheblich verbessert“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. Sie weist dabei auf das aktuelle Ergebnis des Forschungsprojekts „ZEBra“ hin. Es hat untersucht, wie sich das deutsche Mammographie-Screening-Programm (MSP) auf die Zahl der Brustkrebs-Todesfälle auswirkt und kam zu dem Ergebnis: Bei Frauen, die am Screening teilgenommen haben, ist die Zahl der Todesfälle durch Brustkrebs um 20 bis 30 Prozent gesunken. Beauftragt wurde die Studie vom Bundesamt für Strahlenschutz. Mehrere Krankenkassen, darunter auch die Barmer, haben das Projekt unterstützt.
Früherkennung als Schlüssel im Kampf gegen Brustkrebs
Nach aktuell vorliegenden Angaben des Krebsregisters erhielten in Deutschland etwa 75.000 Frauen die Diagnose Brustkrebs, rund 18.500 Frauen starben daran. Frauen ab 50 Jahren haben ein besonders hohes Erkrankungsrisiko. Die Betroffenenrate bei den sächsischen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren lag im Jahr 2023 bei 4,4 Prozent . Im Bundesdurchschnitt lag sie im gleichen Jahr mit einem Anteil von 4,8 Prozent sogar noch höher. Dass sich diese Anzahl durch die Teilnahme an einem Mammographie-Screening-Programm signifikant senken ließe, bestätigen nun die aktuellen Untersuchungsergebnisse des Bundesamtes für Strahlenschutz. Generell zielt das Mammographie-Screening darauf ab, Brustkrebs früh zu erkennen, bevor Symptome auftreten. „Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind Heilungschancen und Überlebensrate“, sagt die Barmer-Chefin. Allerdings wird durch das Screening noch keine endgültige Diagnose gestellt, sondern es identifiziert Frauen, die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs haben.
Fehlalarm oder bessere Überlebenschancen?
Das Mammographie-Screening ist nicht unumstritten, da es auch falschen Alarm auslösen kann. Einerseits ist laut aktueller Studienlage die Brustkrebssterblichkeit gesunken. Andererseits besteht das Risiko einer möglichen Überdiagnose: Bei neun bis zwölf von 1.000 Frauen können auch falsch-positive Befunde auftreten, die weiter abgeklärt werden müssen. Das kann zu unnötigen Ängsten und Behandlungen führen. Dennoch, das Mammographie-Screening ist eine bewährte Methode zur Früherkennung, besonders für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Seit Juli 2024 ist eine Teilnahme am Screening-Programm auch für Frauen zwischen 70 und 75 Jahren möglich. Eine persönliche Einladung erfolgt aller zwei Jahre. Jede Frau kann sich beraten lassen und individuell entscheiden, ob sie an den Untersuchungen teilnehmen möchte. Ziel ist es, den Krebs früh zu entdecken und die Behandlungschancen zu verbessern.
Weitere Informationen:
- zum Projekt „ZEBra“ unter ZEBra-MSP
- zum Mammographie Screening Programm: www.mammo-programm-chemnitz.de/de
