Der Morbi- und Sozialatlas der Barmer gibt Aufschluss über die Krankheitslast der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt.
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Wie gesund ist Sachsen-Anhalt? – Neuer Atlas der Barmer gibt Aufschluss

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Der Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) bietet in Form eines Dashboards erstmals die Möglichkeit, die Verbreitung eines großen Spektrums an Krankheitsbildern mit wenigen Klicks interaktiv zu analysieren. Solche Analysen können durch lokale Gesundheits- und Sozialpolitiker beziehungsweise in diesen Ressorts Beschäftigte kostenfrei genutzt werden. Ein Vorteil: Regionale Unterschiede innerhalb Deutschlands werden genauso sichtbar gemacht, wie der Einfluss soziodemographischer Faktoren wie beispielsweise Einkommen und Bildungsstand. Das Dashboard bildet die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Menschen dabei bis auf Kreisebene ab. „Um die medizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt besser am tatsächlichen Bedarf auszurichten, ist das Wissen um den Gesundheitszustand der hiesigen Bevölkerung unerlässlich. Der Morbiditäts- und Sozialatlas, den das bifg im Mai veröffentlicht hat, schließt hier Wissenslücken“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt.

Ein Anwendungsbeispiel: Besonders viele Herzkranke im Burgenlandkreis

Der Morbi- und Sozialatlas der Barmer gibt Aufschluss über die Krankheitslast der deutschen Bevölkerung.

Auf der Startseite des Morbiditäts- und Sozialatlas wird die Gesamtmorbidität der Bevölkerung dargestellt. Es handelt sich um einen Index, der die gesundheitliche Beeinträchtigung relativ zu einer durchschnittlich morbiden Person angibt. Mit einem Klick auf die obere Leiste „Klicken für mehr Auswahl“ können Sie Krankheitskategorien sowie einzelne, besonders bedeutsame Erkrankungen auswählen. Angenommen, Sie entscheiden sich anlässlich der dritten Herzwoche in Sachsen-Anhalt für Herzerkrankungen, so sehen Sie auf der Deutschlandkarte, dass der Anteil der Herzkranken in Sachsen-Anhalt um 38 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt. Hierzulande hatten im Jahr 2020 rund 357 von 1.000 Einwohnern Herzerkrankungen.


Der Morbi- und Sozialatlas der Barmer gibt Aufschluss über die Krankheitslast der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt.


Klicken Sie nun in der Deutschlandkarte in das Bundesland Sachsen-Anhalt, erscheint der Umriss der Landesgrenze inklusive der Landkreise. Am dunkelsten abgebildet ist der Burgendlandkreis. Hier ist der Anteil der Herzkranken besonders hoch. Fahren Sie mit der Maus über diesen Landkreis, sehen Sie, dass der Anteil der Herzkranken im Burgendlandkreis um 61 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt. Im Jahr 2020 litten rund 416 von 1.000 Einwohnern des südlichen Sachsen-Anhalts an Erkrankungen des Herzens.

Der Morbi- und Sozialatlas der Barmer gibt Aufschluss über die Krankheitslast der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt.






Rechts neben der Landkarte finden Sie Diagramme zu Altersgruppen und sozioökonomischen Faktoren wie Einkommen, Personengruppe, Bildung und Branche. Links der Landkarte können Sie bestimmen, ob die Altersgruppen fein oder grob gegliedert werden sollen. Klicken Sie auf „Grob“, erkennen Sie, dass Herzerkrankungen altersabhängig sind. Während in Sachsen-Anhalt nicht einmal drei Prozent der 18- bis 29-Jährigen darunter leiden, steigt der Anteil bei Menschen ab 65 Jahren auf 77 Prozent an. Klicken Sie im Diagramm darunter auf den zweiten Reiter „Personengruppe“, erkennen Sie, dass die hohe Betroffenheit der Personen mit Rentenbezug die Altersabhängigkeit unterstreicht. 



Lenken Sie den Blick abermals auf die linke Seite, können Sie unter der Altersgruppe zudem nach dem Geschlecht filtern. Klicken Sie sowohl „weiblich“ als auch „männlich“ an, verändern sich die Diagramme entsprechend. Sie können ablesen, dass in allen Altersklassen Männer etwas häufiger an Herzproblemen leiden als Frauen.

Der Morbi- und Sozialatlas der Barmer gibt Aufschluss über die Krankheitslast der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt.


Mehr Informationen finden Sie unter www.bifg-atlas.de