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140.000 mit Schlafstörungen - Auch Jugendliche liegen nachts häufiger wach

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Hannover, 3. September 2020 – Immer mehr Jugendliche in Niedersachsen und Bremen schlafen schlecht. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. Während Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2005 bei 132 niedersächsischen Personen im Alter von 15 bis 19 Jahren eine Schlafstörung diagnostizierten, waren in 2018 bereits 2.639 junge Leute betroffen. In Bremen stieg die Zahl von 92 auf 337. „Auch jüngere Menschen dürfen anhaltende Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sind unangenehm und machen krank. Dabei wird nicht nur die Leistungsfähigkeit im Beruf und beim Sport eingeschränkt, sondern sie können auch erste Hinweise auf psychische Erkrankungen sein“, erklärt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Daher sollten Schlafstörungen beim nächsten Arztbesuch angesprochen werden. Insgesamt werden in Niedersachsen etwa 140.000 Patienten mit Schlafstörungen behandelt, 2015 waren es noch 83.000.

Schlafstörungen vor allem im Westen und Süden der Republik

Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, wurden im Jahr 2018 bundesweit bei etwa 1,76 Millionen Menschen Schlafprobleme diagnostiziert. In Bremen leiden hochgerechnet etwa 14.700 Menschen (21,3 Patienten je 1.000 Einwohner) unter Schlafstörungen. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Vor allem im Westen und Süden liegen die Menschen nachts wach. In Nordrhein-Westfalen gab es beispielsweise knapp 430.000 Betroffene, gefolgt von Bayern mit knapp 325.000 und Baden-Württemberg mit rund 219.000 Personen. Gemessen an der Einwohnerzahl sind die häufigsten Schlafstörungen im Saarland, in Bayern und in Rheinland-Pfalz zu beobachten. In diesen drei Bundesländern waren 29,8 beziehungsweise 24,7 und 24,5 Menschen je 1.000 Einwohner von unruhigem oder fehlendem Schlaf betroffen. Ruhigere Nächte hatte man hingegen in Sachsen-Anhalt, wo nur 14,9 von 1.000 Einwohner nachweislich Schlafprobleme hatten. „Zwischen den Bundesländern gibt es massive regionale Unterschiede bei der Anzahl der Personen, die Schlafstörungen haben. Diese Ergebnisse sind rein medizinisch nicht erklärbar. Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich“, sagt Sander.  

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