Frau liegt vor Schmerzen gekrümmt auf dem Sofa und hält sich beide Hände an den Bauch.
Pressemitteilung BARMER Mecklenburg-Vorpommern

Laktoseintoleranz häufig bei Frauen in MV

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Schwerin, 12. Dezember 2025 – Ob Schoko-Nikolaus, Gebäck oder Sahnesauce, viele Leckereien in der Vorweihnachtszeit enthalten Laktose. Nicht selten verursacht der auch als Milchzucker bekannte Stoff Bauschmerzen, Übelkeit oder Durchfall. Grund dafür ist ein Mangel des Enzyms Laktase im Dünndarm, das für die Verdauung von Laktose notwendig ist. In Mecklenburg-Vorpommern haben 5,2 von 1.000 Personen eine diagnostizierte Laktoseintoleranz. Dies zeigt eine Auswertung des Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas für das Jahr 2023. Laut der Datenanalyse wurde die Nahrungsmittelunverträglichkeit bei Frauen in Mecklenburg-Vorpommern häufiger festgestellt als bei Männern: So lag die Diagnoserate in der weiblichen Bevölkerung mit 7,2 je 1.000 fast doppelt so hoch wie bei den Männern (3,2 je 1.000).

„Die Symptome einer Laktoseunverträglichkeit können zu einer erheblichen Belastung im Alltag werden. Wer nach dem Genuss von Milch und Milchprodukten häufiges Unwohlsein verspürt, sollte sich deshalb auf Laktoseintoleranz testen“, erklärt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern. Bereits mit einer zeitweisen Umstellung auf laktosefreie Produkte ließe sich herausfinden, ob sich die Symptome bessern. Für eine erste ärztliche Diagnostik gebe es einen Atemtest, der die Erkrankung anhand einer Analyse der Ausatmungsluft erkennt.

Heranwachsende oft betroffen

Die Diagnoserate bei Kindern und Jugendlichen lag in Mecklenburg-Vorpommern bei 3,4 je 1.000. Damit fiel die Betroffenheit im Land in der Altersgruppe bis 17 Jahre um 51 Prozent höher aus als der Bundesmittelwert von 2,2 je 1.000. „Eltern sollten gut im Blick behalten, wenn ein Kind nach den Mahlzeiten über Bauchschmerzen oder andere Beschwerden klagt. Die Symptome einer Laktoseintoleranz hängen oft von der Menge des aufgenommenen Milchzuckers ab und sind sehr individuell. Häufig vertragen Betroffene kleine Mengen Laktose problemlos. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Stoffwechselerkrankung über längere Zeit unerkannt bleibt“, so Kutzbach. 

Auch versteckte Laktose, wie sie in manchen Süßigkeiten, Fertiggerichten, Gewürzmischungen und sogar Medikamenten vorkomme, könne im Alltag zu Beschwerden führen, die Betroffene nicht gleich einordnen und vermeiden können. Ebenso wie bei Erwachsenen könne auch bei Heranwachsenden ein Gespräch sowie ein Test in einer Arztpraxis Klarheit bringen.

Alternative Kalziumquellen suchen

Steht die Diagnose Laktoseintoleranz fest, empfiehlt sich für etwa drei bis sechs Monate eine laktosefreie Ernährung. Wie lange es dauert, bis die Symptome der Unverträglichkeit verschwinden, ist von Person zu Person unterschiedlich. Gänzlicher Verzicht auf Milchprodukte ist meistens nicht nötig.

„Wenn man doch mal ein Milchprodukt genießen möchte, können Laktasetabletten oft die Symptome lindern“, so Kutzbach. Besonders bei betroffenen Kindern und Jugendlichen sei es wichtig, bei Vermeidung von Milch und Milchprodukten auf eine ausreichende Kalziumzufuhr zu achten. Brokkoli, Grünkohl, Rucola und Haselnüsse seien beispielsweise reich an Kalzium und gute Alternativen. Zu empfehlen sei auch kalziumreiches Mineralwasser sowie laktosefreie Milchprodukte. 

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Hintergrund:

Alle Angaben zu Laktoseintoleranz-Diagnosen wurden dem Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas entnommen, der hier eingesehen werden kann: https://www.bifg.de/atlas/laktoseintoleranz. Alle Daten wurden standardisiert bzw. hochgerechnet, basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in Bundesländern nach Geschlecht und Altersgruppen im jeweiligen Jahr. Die Auswertung erhält deshalb Bevölkerungsrepräsentativität über den Versichertenbestand der BARMER hinaus. Die BARMER versichert bundesweit rund 8,4 Millionen Menschen, mehr als 267.000 davon in Mecklenburg-Vorpommern.

 

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