Hessen, 30. Juli 2025 – Nur etwa jedes zweite Kind in Hessen hat im Jahr 2023 eine Vorsorgeuntersuchung in einer Zahnarztpraxis erhalten. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen Barmer-Zahnreports. Demnach erhielten nur 56,5 Prozent der Mädchen und Jungen bis neun Jahre eine Prophylaxe-Untersuchung. „Die Zahngesundheit wird zur Glückssache, wenn nicht schon im Kindesalter regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden“, sagt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Für Kinder, die während ihrer Grundschulzeit keine Zahnvorsorgeuntersuchung in einer Praxis erhielten, werden Zahnerkrankungen leider wahrscheinlicher. Ein gesundes Milchzahngebiss sei entscheidend für gesunde bleibende Zähne, erklärt Till. Kariesbakterien könnten sich von Milchzähnen auf noch nicht durchgebrochene bleibende Zähne übertragen und dort Karies verursachen. Zudem seien Milchzähne nicht nur Platzhalter für die folgenden Zähne, sondern auch wichtig für die Sprachentwicklung.
Trotz mehr Prophylaxe bei Kleinkindern – Handlungsbedarf besteht fort
Laut Zahnreport besteht vor allem bei jüngeren Kindern in Hessen Nachholbedarf. Nur rund 44 Prozent der Kleinkinder bis vier Jahre waren 2023 bei der Vorsorge. „Der erste Zahnarztbesuch sollte im ersten Lebensjahr erfolgen, gleich dann, wenn Kinder ihre ersten Zähne bekommen“, rät Till. „Wenn die ersten Besuche in der Zahnarztpraxis ohne Symptome oder Zahnschmerzen gemacht werden, hilft es Kindern zudem, sich an regelmäßige Zahnarztbesuche zu gewöhnen.“ Ab dem sechsten Lebensmonat übernähmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Früherkennungsuntersuchungen. Obwohl noch zu wenige Eltern in Hessen mit ihren Kleinkindern zur Vorsorge gingen, zeige sich ein positiver Trend: Von 2019 bis 2023 sei der Anteil der Kinder bis vier Jahren, die bei dieser Untersuchung waren um fast 14 Prozentpunkte, von rund 30,4 auf 44 gestiegen. Das zeige, wie wichtig es sei, Eltern und Kinder über Zahnprophylaxe und Mundgesundheit zu informieren.