STANDORTinfo für Hamburg

Papilio: Sucht- und Gewalt-Prävention in der Kita

Lesedauer unter 2 Minuten

Die Barmer hat ihr Engagement zur Gesundheitsförderung von Kindern in Hamburg erweitert. Mit dem speziell für Kindergärten entwickelten Kita-Präventionsprogramms Papilio wird frühzeitig der Entwicklung von Sucht und Gewalt vorgebeugt. Es ist vielfach praxiserprobt und seine Wirksamkeit ist wissenschaftlich bewiesen. Charakteristisch für Papilio ist sein Ansatz auf drei Ebenen: Erzieher/innen, Kinder und Eltern werden mit bestimmten Maßnahmen angesprochen und einbezogen.

Logo des Projektes "Papilio"


„Ziel der Barmer ist es, sozial-emotionale Kompetenzen von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren zu stärken und so vorbeugend gegen Sucht und Gewalt im Jugendalter zu wirken“, erläutert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.

Spielerischer Umgang mit Freude, Traurigkeit, Angst und Wut

Das Programm beinhaltet mehrere Maßnahmen und fußt auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Kinder bereits früh Kompetenzen und Verhaltensweisen entwickeln, die spätere Risiken wie Sucht und Gewalt beeinflussen. Daher zielt es vor allem darauf ab, schon in der Kita erste Verhaltensauffälligkeiten zu reduzieren und sozial-emotionale Kompetenzen zu stärken. Die Kinder lernen zum Beispiel die vier Grundgefühle Freude, Traurigkeit, Angst und Wut kennen und mit ihnen umzugehen. Oder sie üben beim „Meins-deinsdeins-unser-Spiel“ spielerisch den Umgang mit sozialen Regeln.

Erzieherinnen und Erzieher sind Schlüsselpersonen

Die Erzieherinnen und Erzieher erhalten zunächst eine Fortbildung und führen die Inhalte dann dauerhaft in ihren Kitas ein. Alle Fortbildungen werden von qualifizierten Trainern durchgeführt, die bei Präventions- oder anderen Fachstellen angesiedelt sind. Die Trainer begleiten zudem die Einführung in den Kitas.

In Hamburg wurden bisher 288 Erzieher aus 56 Kitas in Papilio fortgebildet. „Wir hoffen, dass diese Zahl in Zukunft weiter wachsen wird“, wünscht sich Frank Liedtke. Interessierte Kitas und Träger können sich bei Papilio e.V. melden (info@papilio.de). 

Kitas und Präventionsstellen, die an der Förderung der psychischen Gesundheit interessiert sind und an Fortbildungen teilnehmen möchten, melden sich bitte bei Herrn Sorgenfrei (stephan.sorgenfrei@barmer.de).

Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration unterstützt die Einführung von Papilio im Kindergarten. Die Sucht.Hamburg gGmbH unterstützt die Umsetzung vor Ort.

Für den Alltag geeignet

Das Besondere an Papilio ist seine Alltagstauglichkeit: Das Präventionsprogramm beschränkt sich nicht auf einzelne Aktionen und es arbeitet nicht mit externen Spezialisten. Vielmehr bilden die Erzieher/innen die zentrale Vermittlungsperson.

Das Programm wurde im Jahr 2002 vom beta Instiut in Augsburg entwickelt. Seit 2010 ist Papilio e.V. ein selbständiges Sozialunternehmen. Einbezogen sind Wissenschaftler, Kindergartenpraktiker, Eltern, Kinder und Künstler, darunter als prominentester Partner die Augsburger Puppenkiste.

Nähere Informationen unter www.barmer.de/g100186