Grafik eines kleinen Mädchens, das in einem Intenstivstationsbett im Krankenhaus liegt, an dessen Rand die Mutter sitzt
STANDORTinfo Hamburg

Kinder und Jugendliche im Wachkoma brauchen kompetente Pflegeexperten

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Es beginnt mit einer folgenschweren Diagnose: Im routinemäßigen Ultraschall in der 13. Schwangerschaftswoche wird ein so genanntes 'Lemon Sign' entdeckt. Eine harmlose Beschreibung für eine angeborene Entwicklungsstörung, die von erheblicher Tragweite sein kann. Der Befund beschreibt eine Veränderung des Schädels, der bei bestimmten Erkrankungen eine Form annimmt, die einer Zitrone ähnelt, mit entsprechend leicht nach innen gerückte Seiten. Es kann ein Indikator für eine Spina bifida sein – den 'offenen Rücken', wie diese Erkrankung auch umgangssprachlich genannt wird. Je nach Ausprägung kann es sich zu einer von außen nicht sichtbaren Form, aber auch zu einer deutlich sichtbaren Veränderung entwickeln. Dabei liegen Teile des Rückenmarks frei und es entstehen andere schwerwiegende Veränderungen am zentralen Nervensystem, wie ein Hydrozephalus, im Volksmund 'Wasserkopf' genannt.

Entscheidet sich die Mutter für eine Geburt, kann das Kind je nach Ausprägung dauerhaft beeinträchtigt sein. Nur welche körperlichen und geistigen Veränderungen wird das Kind haben, wird womöglich lebenslang Intensivpflegebedürftigkeit bestehen? Die Vielzahl an möglichen Erkrankungen macht besonders im pädiatrischen Bereich ein deutlich umfangreicheres Wissen unabdingbar.

Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern können – entgegengesetzt langjähriger Lehrmeinung – neurologische Störungen nicht besser vertragen oder kompensieren. Hier setzt die Weiterbildung 'NeuroCareKids – Pflegeexperte für Kinder und Jugendliche mit angeborenen oder erworbenen Hirnschäden' an. Der Lehrgang bietet einen Kompetenzschwerpunkt in der neurologisch-pflegerischen Versorgung von betroffenen Heranwachsenden. Der Kurs vermittelt Hintergrundwissen in Bezug auf Anatomie, Physiologie und pathologische Veränderungen. Gleichsam werden Kompetenzen für viele Assessmentverfahren und pflegetherapeutische Angebote geschult, die helfen, die Erkrankungen und die damit einhergehenden Herausforderungen im Alltag zu meistern. 

Die Barmer unterstützt diese Fachqualifizierung, die im Juni 2023 im Seminarzentrum der 'Bildungsakademie und Wissenschaft im Gesundheitswesen GmbH‘ (BaWiG) in Hamburg startete. 2024 werden bundesweit Kurse folgen. Gerade für die Patientengruppe dieser Kinder mit neurologischen Beeinträchtigungen muss eine höhere Sensibilität im Umgang erreicht werden, um bestmögliche Entwicklungschancen zu geben. Fachpflegekräfte können sich mit dieser Qualifikation im Bereich der pädiatrischen neurologischen Pflege für den großen Bereich der außerklinischen Intensivpflege ein wichtiges und wertvolles Aufgabengebiet erschließen. 

Weitere Informationen gibt es unter bawig.com