Pressemitteilungen 2025

Barmer-Zahnreport: Nur rund jedes zweite Kind in Hamburg bei Zahnvorsorge

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Hamburg, 15. Juli 2025 – In Hamburg ist nur rund jedes zweite Kind regelmäßig zur Vorsorge bei der Zahnärztin oder beim Zahnarzt. Das zeigt der aktuelle Barmer-Zahnreport. Demnach erhielten im Jahr 2023 nur 54,5 Prozent der Mädchen und Jungen bis neun Jahre eine Prophylaxe-Untersuchung. Dabei ist es besonders wichtig, Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. „Der Glaube, Karies an Milchzähnen sei unproblematisch, weil sie ausfallen, ist gefährlich“, betont auch Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. „Ein gesundes Milchzahngebiss ist entscheidend für gesunde, bleibende Zähne“, so Klein. Kariesbakterien könnten sich von Milchzähnen auf noch nicht durchgebrochene bleibende Zähne übertragen und dort Karies verursachen. Zudem seien Milchzähne nicht nur Platzhalter für die folgenden Zähne, sondern auch wichtig für die Sprachentwicklung.

Trotz mehr Prophylaxe bei Kleinkindern – Handlungsbedarf besteht fort

Laut Zahnreport besteht vor allem bei jüngeren Kindern in Hamburg Nachholbedarf. Nur etwas mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Kleinkinder bis vier Jahre war bei der Vorsorge. „Der erste Zahnarztbesuch sollte im ersten Lebensjahr erfolgen. So wird der Grundstein für eine gute Mundgesundheit gelegt und das Kind an den Zahnarzt gewöhnt“, sagt Dr. Susanne Klein. Ab dem sechsten Lebensmonat übernähmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Früherkennungsuntersuchungen. Obwohl noch zu wenige Eltern in Hamburg mit ihren Kleinkindern zur Vorsorge gingen, zeige sich ein positiver Trend: Von 2019 bis 2023 sei der Anteil der Kinder bis vier Jahre, die bei dieser Untersuchung waren, um über 50 Prozent gestiegen. Das unterstreiche, wie wichtig es sei, für Früherkennungsuntersuchungen zu werben, so Klein.

Neu: Zahnärzte dokumentieren Früherkennung bald im „Gelben U-Heft“

In Hamburger Schulen und Kindergärten finden regelmäßig zahnmedizinische Gruppenuntersuchungen statt. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu guter Zahn- und Mundpflege anzuleiten. „Trotz dieser Gruppenuntersuchungen sollten Eltern mit ihren Kindern regelmäßig die Früherkennungsangebote beim Zahnarzt nutzen“, sagt Dr. Klein. Und: Ab Januar 2026 wird das Kinderuntersuchungsheft (das gelbe U-Heft) erweitert. Dann werden dort auch die Ergebnisse der sechs zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen vermerkt und mit Tipps zur Zahngesundheit für die Eltern ergänzt. Klein: „Das hilft Eltern, die Termine nicht zu vergessen, und motiviert, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Auch Kinderärzte sehen dann, ob die Zahnarzttermine wahrgenommen wurden, und können Eltern dabei unterstützen.“

Service für Redaktionen

Interaktive Grafik zum Barmer-Zahnreport, u. a. mit Daten zur Inanspruchnahme der Zahnprophylaxe unter: www.bifg.de/Y925gY 

G-BA-Beschluss zur Erweiterung des U-Heftes um zahnärztliche Früherkennungsangebote: https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/1258/ 

Prophylaxeprogramm für Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko: https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/bezirke/bezirksamt-eimsbuettel/themen/gesundheit/kariesprophylaxe-61206

Zahnvorsorge bei Kindern und Jugendlichen: www.barmer.de/a000110

Pressekontakt:

Sebastian Finger
Pressesprecher Barmer Hamburg
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