Pressemitteilung aus Hamburg

Krankenstand in Hamburgs Altenpflege auf Rekordniveau

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Hamburg, 7. Juli 2023 – Altenpflegekräfte in der Stadt sind im vergangenen Jahr so oft krankgeschrieben gewesen wie nie zuvor. Das zeigt eine Auswertung der Barmer. Demnach waren Hamburgs Altenpflegekräfte im Jahr 2022 durchschnittlich an 32,8 Tagen arbeitsunfähig erkrankt. Das entspricht einem Anstieg von 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem im Schnitt 28,4 Fehltage ebenfalls zu sehr hohen Krankenständen führten. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in der Altenpflege lag im Jahr 2022 rund 59 Prozent über dem hamburgischen Gesamtdurchschnitt von rund 20,6 Tagen. Für Berufsgruppe der Altenpflegekräfte ist das der höchste je bei der Barmer registrierte Wert. „Die Zahlen machen deutlich, welch hoher gesundheitlicher Belastung die Beschäftigten in Hamburgs Altenpflege ausgesetzt sind, sowohl körperlich als auch seelisch. Die Pflegekräfte brauchen strukturelle Veränderungen in ihrer Arbeitswelt sowie einen weiteren Ausbau der Digitalisierung. Ein erster wichtiger Ansatz dafür wäre eine veränderte Personalbemessung, in der Aufgaben zwischen Pflegefachkräften und Pflegehilfskräften ausbildungsgerecht verteilt werden“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. 

Psychische Erkrankungen sind Hauptursache

Wie die Analyse weiter zeigt, waren psychische Erkrankungen im Jahr 2022 ursächlich für die meisten Fehltage in Hamburgs Altenpflege. Rund 7,3 Tage waren Beschäftigte der Branche aufgrund entsprechender Diagnosen krankgeschrieben. „Hohe Krankenstände können zum Teufelskreis werden, wenn sich die Arbeitslast in krankheitsbedingt verkleinerten Teams auf immer weniger Schultern verteilt. Die dann entstehenden Überlastungen können zu weiteren, längeren Arbeitsunfähigkeiten führen“, so Klein. Es bringe nichts, beispielsweise auf das Ende der Grippesaison zu hoffen. Nur durch strukturelle Veränderungen könne ein solcher Teufelskreis durchbrochen werden. In Hamburgs Altenpflege führten Muskel-Skelett-Erkrankungen, die häufig in der Form von Rückenleiden auftreten, zu im Schnitt rund 6,2 und Atemwegserkrankungen zu 5,7 Fehltagen. Für im Schnitt rund 2,8 Fehltage waren Verletzungen die Ursache. Mit im Schnitt 53 Arbeitsunfähigkeitstagen pro Kopf trugen im Jahr 2022 Altenpflegekräfte aus der Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen die höchste Krankheitslast.

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Karsten Schulz
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