Schwangere Frau um die 30. Schwangerschaftswoche trinkt ein Glas Wasser an Fenster in der Küche
Neuer Kommunikationsleitfaden

Frauen vor Hitze schützen

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Hitze nimmt in Deutschland zu und stellt eines der größten klimabedingten Gesundheitsrisiken dar. Frauen sind von den gesundheitlichen Gefahren von Hitze besonders betroffen. Dies hat demografische, biologische und gesellschaftliche Gründe. Die Barmer hat gemeinsam mit ecolo - Agentur für Ökologie und Kommunikation KLUG (Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit) und weiteren Expertinnen den Kommunikationsleitfaden „Frauen vor Hitze schützen“ veröffentlicht. Er richtet sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die Frauen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen erreichen können.

Bei Frauen kommen mehrere Risikofaktoren zusammen

Frauen sind von den gesundheitlichen Risiken von Hitze besonders betroffen. Der weibliche Organismus kann sich mit seinem höheren Fettanteil, niedrigerem Blutdruck und geringerer Körpergröße weniger gut an Hitze anpassen. Bei älteren Frauen kommt hinzu, dass sie oft allein leben, vergessen, ausreichend zu trinken, oder Flüssigkeitsaufnahme vermeiden bevor sie aus dem Haus gehen, weil sie unter Blasenschwäche leiden und befürchten, keine saubere öffentliche Toilette zu finden. Erwerbstätige Frauen arbeiten häufig Berufen mit hoher Hitzebelastung. Viele denken hier zunächst an klassische Männerberufe, wie Straßenbauarbeiter oder Dachdecker. Aber auch die Arbeitsbedingungen in der Betreuung und Pflege, die überwiegend von Frauen geleistet wird, ist unter Hitzebedingungen extrem. Frauen, die zum Beispiel in der ambulanten Pflege arbeiten, sind auch bei hohen Temperaturen zu jeder Tageszeit unterwegs und in überhitzen Wohnungen im Einsatz. Aber auch in Pflegeheimen, Kitas oder Schulen ohne Hitzeschutz sind die gesundheitlichen Belastungen groß. Wer sich um andere Menschen kümmert, kann die Arbeit nicht unterbrechen oder aufschieben, wenn es zu heiß wird. Ebenso ergeht es alleinerziehenden Müttern oder Frauen, die im privaten Kontext Care-Arbeit leisten. Das Kümmern um andere führt oft dazu, dass die eigene Gesundheit in den Hintergrund rückt. Angesichts der komplexen Risikolage bei Hitze ist es notwendig, speziell für Frauen fachlich fundierte und zielgruppengerecht aufbereitete Informationen bereitzustellen. Denn sie sind es, die sich in der Care-Arbeit um besonders vulnerable Gruppen kümmern und dabei selber ein erhöhtes Hitzerisiko tragen.

Leitfaden zeigt Kommunikationswege auf und gibt weiterführende Informationen

Jede Person, die beruflich, ehrenamtlich oder privat in Kontakt zu Frauen steht, kann aktiv werden und für Hitzeschutz sensibilisieren. Ziel des Kommunikationsleitfadens „Frauen vor Hitze schützen“ ist es, diesen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Kenntnisse über den besonderen Hitzeschutzbedarf von Frauen zu vermitteln. Er zeigt auf, welche Kommunikationswege sie nützen können, um Frauen in ihren verschiedenen Lebensbereichen zu erreichen. Der Leitfaden enthält Checklisten für Betriebe und Kommunen und eine Sammlung von Links speziell für Arztpraxen, Apotheken, Schwangere, pflegende Angehörige, Sportvereine und Kommunen. Der Kommunikationsleitfaden kann auf der Website der BARMER heruntergeladen werden.
 

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