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Konstant hohes Niveau bei Essstörungen in Berlin

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Berlin, 10. Februar 2017 - Aktuell wird auf Pro7 wieder „Germany’s Next Topmodel“ gesucht. Zwar lösen Fernsehshows keine Essstörungen aus, aber sie propagieren ein bestimmtes Schönheitsideal, das deutlich unter dem Normalgewicht liegt. „Gerade junge Frauen, die ständig mit falschen Schönheitsidealen in Medien und Werbung konfrontiert werden, sind unzufriedener mit ihrem eigenen Aussehen und anfälliger für Essstörungen“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg. Mit deutlich über 1.000 Magersucht- und Bulimie-Diagnosen alleine bei Barmer-Versicherten liegen Essstörungen in Berlin seit Jahren auf hohem Niveau.

Mädchen und Frauen sind besonders gefährdet, Essstörungen zu entwickeln. Von den 708 Barmer-Versicherten, bei denen im Jahr 2015 eine Bulimie diagnostiziert wurde, entfielen nur 52 auf Jungen und Männer. Ähnlich verhält es sich bei Magersucht. Im Jahr 2015 entfielen bei der Barmer 498 Magersucht-Diagnosen auf Frauen und 31 auf Männer. Die Dunkelziffer bei Essstörungen dürfte weit höher liegen. „Es gehört zum Charakter einer Essstörungen, dass die Betroffenen leugnen, Probleme zu haben und keinerlei Einsicht haben, dass sie professionelle Hilfe benötigen“, sagt Leyh. Oft wird ein Arzt erst dann aufgesucht, wenn ernsthafte Folgeerscheinungen wie das Ausbleiben der Menstruation oder Kreislaufprobleme auftreten. Bleibt eine Essstörung über einen längeren Zeitraum unbehandelt drohen unheilbare Stoffwechsel-, Nieren- und Zahnschmelzschäden oder Osteoporose.

Die Barmer bietet Informationen zu Essstörungen und Broschüren für Multiplikatoren, Eltern und Jugendliche mit Hinweisen zur Erkennung von Essstörungen und Tipps für den Umgang mit Betroffenen online an:
www.barmer.de/s000509

Für Betroffene und Angehörige sind Beratungsstellen wie die des Vereins Dick & Dünn erste Anlaufstellen:
www.dick-und-duenn-berlin.de