BARMER-Arztreport

Dramatischer Anstieg von Hautkrebs-Diagnosen in Brandenburg

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Potsdam, 26. Juni 2025 – In Brandenburg haben sich die Diagnosen für schwarzen Hautkrebs in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Sie stiegen von 184 je 100.000 Einwohner im Jahr 2005 auf 418 je 100.000 im Jahr 2023. Das entspricht einem Anstieg von 127 Prozent. Die Diagnosen für weißen Hautkrebs haben sich sogar fast verdreifacht. Sie stiegen in Brandenburg im gleichen Zeitraum von 710 auf 2.104 je 100.000 Einwohner. Dies geht aus dem aktuellen Arztreport der Barmer hervor. „Die Gefahr von UV-Strahlung wurde über Jahrzehnte unterschätzt. Nun sehen wir dramatisch steigende Hautkrebsdiagnosen und die Patientinnen und Patienten werden immer jünger“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg. Sie empfiehlt dringend, alle zwei Jahre zum Hautkrebsscreening zu gehen, so wie es gesetzlich Versicherten ab 35 Jahren angeboten wird. Barmer-Versicherte in Brandenburg können schon ab 18 Jahren zum Hautkrebsscreening gehen.

Besonders betroffen sind die Baby-Boomer

Die höchste Krebslast trägt laut Barmer-Arztreport die Generation der Baby-Boomer. Die Jahrgänge 1964 bis 1968 erkranken im Durchschnitt zehn Jahre früher an schwarzem Hautkrebs als es bei den Jahrgängen 1936 bis 1940 der Fall war. Die Barmer führt dies auf einen veränderten Lebensstil zurück. „Bräune war ein Schönheitsideal und es gab kein Bewusstsein für UV-Schutz. Sorgenloses Sonnenbaden im Urlaub oder am Wochenende wurde ab den 1960ern immer beliebter,“ so Leyh. Älteren Generationen war eine solche Urlaubs- und Freizeitgestaltung noch nicht möglich. In den 1980 und 1990 seien dann Sonnenstudios in Mode gekommen, die eine zusätzliche UV-Belastung gebracht hätten.

Barmer rechnet mit weiter steigenden Diagnosen

Da Menschen, die sich im Kindesalter Hautschädigungen zugezogen haben, erst im späteren Erwachsenenalter an Hautkrebs erkranken, rechnet die Barmer mit weiter steigenden Hautkrebsdiagnosen: „Wir stehen erst am Anfang einer Hautkrebswelle, auf die wir uns in der Versorgung vorbereiten müssen“, sagt Leyh. Erst bei den Jahrgängen der 1980er Jahre, sei eine Abnahme von Hautkrebsdiagnosen zu erwarten. Anlass zur Entwarnung sei dies allerdings nicht. Denn mit dem Klimawandel nehme die UV-Belastung in Zukunft zu.
 

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