BARMER-Arztreport 2022

Dramatischer Anstieg von Adipositas bei Berlins Kindern und Jugendlichen

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Immer mehr Kinder und Jugendliche in Berlin leiden an krankhaftem Übergewicht. Das geht aus dem aktuellen Arztreport der Barmer hervor. Demnach diagnostizierten Berliner Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2020 bei rund 24.000 Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren Adipositas. Im Jahr 2010 waren es rund 19.400. Das entspricht einem Anstieg von rund 24 Prozent innerhalb von elf Jahren. „Ungünstige Ernährung und Bewegungsmangel sind übergewichtsfördernde Alltagsgewohnheiten, die Kinder von ihren Eltern übernehmen und meist ihr Leben lang beibehalten. Eltern sollten hier ihre Rolle als Vorbild sehr ernstnehmen und gegebenenfalls ihren eigenen Lebensstil hinterfragen“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.

Studien deuten auf ungünstige Ernährungsgewohnheiten hin 

Studien zufolge greifen Kinder und Jugendliche häufig zu Süßigkeiten, zuckerhaltigen Getränken und Nahrungsmitteln mit ungesunden Fetten und selten zu Rohkost. Laut dem Kindergesundheitssurvey KiGGS des Robert-Koch-Instituts essen nur 14,1 Prozent der Kinder und Jugendlichen die empfohlene Menge von fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Stattdessen konsumieren die 3- bis 17-Jährigen im Durchschnitt mehr als einen halben Liter zuckerhaltige Getränke, 68,9 Gramm Süßwaren und 12,2 Gramm süße Aufstriche pro Tag. „Die verbleibenden Sommerferien bieten eine schöne Gelegenheit, Kinder durch gemeinsames Kochen an frische Lebensmittel heranzuführen. Außerdem sollte viel Zeit mit körperlichen Aktivitäten im Freien und möglichst wenig Zeit am Bildschirm verbracht werden“, so Leyh.

Große regionale Unterschiede bei übergewichtigen Kindern

Berlin liegt mit einem Anteil von rund 3,6 Prozent adipöser Kinder und Jugendlicher im Jahr 2020 derzeit noch knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 4,0 Prozent. Am stärksten sind Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anteil von 5,73 Prozent von Adipositas betroffen, am geringsten in Bayern mit einem Anteil von 2,93 Prozent.

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