Pressemitteilungen aus Baden-Württemberg

Orthorexie: Vom Wahn, sich gesund ernähren zu müssen

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Stuttgart, 3. März 2017 -  Um es gleich vorwegzunehmen: Orthorexie ist keine Erkrankung im klassischen Sinn!  Es gibt beispielsweise keinen eigenen Diagnoseschlüssel wie bei Magersucht. Orthorexie ist die extreme Beschäftigung mit gesunder Ernährung und die gleichzeitige Tabuisierung vermeintlich schädigender Lebensmittel oder derer Inhaltsstoffe. Sie kann sowohl eine vorübergehende Phase, als auch ein Vorbote einer Essstörung, etwa einer Magersucht, sein. Fachleute sprechen von Orthorexie (orthos „richtig“ und orexis „Appetit“), wenn sich Menschen übertrieben viel mit gesunder Ernährung beschäftigen und auffallend viel Zeit zur Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln verwenden. Das geht bei manchen so weit, dass sie Einladungen zum Essen ablehnen und sich nur mit anderen, die sich genauso ernähren, umgeben. Auch ein erhöhtes Missionierungsbedürfnis der Mitmenschen kann als Ausdruck dieser Essstörung gewertet werden. Zum psychischen Aspekt gesellen sich oftmals auch körperliche Probleme, die zu Mangelerscheinungen führen können.

Nahrung als Bedrohung?

Die Barmer nimmt den Tag der gesunden Ernährung am 7. März 2017 daher zum Anlass, insbesondere auf die Gefahren hinzuweisen, die mit einem übersteigerten Gesundheitswahn beim Essen einhergehen können. Micaela Schmidt, Diplom-Oecotrophologin und zuständig für Prävention und Ernährung bei der Barmer, rät insbesondere allen Betroffenen: „Vorteilhafter als sich zwanghaft gesund ernähren zu wollen, ist das Einhalten von grundsätzlichen Ernährungsregeln. Wir als Barmer bieten eine Vielzahl an Tipps und Empfehlungen für eine gesunde und vollwertige Ernährung. Frisches Gemüse und Obst, regelmäßig auch Milch, Milchprodukte und Fisch, weniger Fleisch und Wurstwaren also insgesamt eine variantenreiche vielfältige Lebensmittelauswahl ist eine gute Grundlage für eine ausgewogene Ernährung. Dennoch verhagelt Süßes in Maßen oder auch mal der Griff zum Convenience Food keineswegs die persönliche Ernährungsbilanz.“ Zudem seien ihrer Ansicht nach ein Verhaltensmix aus Bewegung, Sport und bewusster Ernährung zielführender als das permanente Fokussieren auf die scheinbar gefahrenlose Mahlzeit.

Unter dem Link www.barmer.de/s000014 finden Interessierte den Ratgeber Ernährung, der sich ausführlich mit dem Thema gesundes Essen und Trinken auseinandersetzt. Die Barmer bietet ihren Versicherten darüber hinaus eine große Palette an Ernährungskursen.

Kontakt für die Presse:

Marion Busacker
Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
Telefon: 0800 33 30 04 35 1130
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