Pressemitteilungen 2016

Barmer GEK unterstützt Pläne gegen Mondpreise bei neuen Arzneimitteln

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Berlin (12.04.2016) - Die Barmer GEK begrüßt den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), Mechanismen einzuführen, um überteuerten Medikamentenpreisen vorzubeugen.

"Die Strategie mancher Pharmafirmen bei der Preisgestaltung neuer Arzneimittel ist ein Problem für die Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten. Die Arzneimittelpreise sind Kostentreiber, die langfristig zu höheren Krankenkassenbeiträgen führen können", sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Dr. Christoph Straub. Es sei gut, dass die von Pharmafirmen und GKV-Spitzenverband verhandelten Arzneimittelpreise nun rückwirkend gelten sollen. Der geplante Schwellenwert dürfe jedoch nicht dazu führen, diesen positiven Effekt abzuschwächen. Zudem reichten die Pläne allein nicht aus, um den Ausgabentrend bei teuren Arzneimitteln dauerhaft zu stoppen.

Neben Schwellenwert auch Schnellbewertung einführen

Die Barmer GEK will deshalb die Preisfestsetzung ausgabenstarker Arzneimittel grundsätzlich neu geordnet wissen. Straub: "Für besonders versorgungsrelevante Arzneimittel soll es künftig eine Schnellbewertung direkt bei Markteintritt und eine Kosten-Nutzen-Bewertung spätestens nach fünf Jahren geben." Sowohl die medizinische als auch die gesundheitsökonomische Bedeutung neuer Arzneimittel sollte deren Preis fair mitbestimmen. Beide Vorschläge sollten für Arzneimittel mit einem absehbaren Jahresumsatz von mehr als 80 Millionen Euro gelten.

Mehr Transparenz steigert den Nutzen für Patienten

"Der Barmer GEK geht es bei der Schnellbewertung von Innovationen um eine wirksame Weiterentwicklung des AMNOG-Prozesses", betonte Straub. Auf diese Weise könnte der Patientennutzen stärker als bisher berücksichtigt werden. Schließlich würden unter anderem durch eine Schnellbewertung die Kosten eines Arzneimittels und dessen Wirkung miteinander verglichen werden. Gleichzeitig warnte die Barmer GEK vor einer allgemeingültigen Geheimhaltung der verhandelten Arzneimittel-Preise. Dadurch könnten mögliche Einspareffekte wieder ausgehebelt werden, so Straub

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