Berlin, 16. Dezember 2025 – Die BARMER spricht sich für eine Stärkung von Präventionsmaßnahmen aus, um sie in den Lebenswelten Kita, Schule, Hochschule, Kommune, Betrieb und Pflegeeinrichtung dauerhaft zu verankern. Dies ist eine von vier Kernforderungen aus einem Positionspapier der Kasse, das die Intensivierung der Prävention und Gesundheitsförderung vorsieht. Demnach fehlt für eine nachhaltige Wirkung von Präventionsmaßnahmen häufig die finanzielle Beteiligung beispielsweise von Bund, Ländern und Kommunen, um dauerhafte Strukturen und Angebote aufzubauen. Denn im Gegensatz zu den Krankenkassen müssen sie keinen festgelegten Mindestanteil investieren. „Prävention und Gesundheitsförderung sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und müssen auch so finanziert werden. Es bedarf verpflichtender Aufwendungen durch Bund und Länder, Sozialversicherungsträger und Kommunen. Auch in den Einrichtungen wie zum Beispiel Kita, Schule und Betriebe muss das Thema Priorität haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Prof. Dr. med. Christoph Straub. Als Orientierungshilfe für die Akteure könnten die gesetzlich festgelegten Pflichtausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung dienen, die im Jahr 2024 bei 686 Millionen Euro gelegen hätten. Allein bei der BARMER seien es 73 Millionen Euro gewesen.
Prävention in allen Politikfeldern verankern
Das Präventionsgesetz habe wichtige Impulse zur Vermeidung von Krankheiten und Verbesserung der Gesundheit gesetzt, so BARMER-Chef Straub. Politik und Gesellschaft müssten jetzt aber auch ein klares Bekenntnis zu mehr Prävention und Gesundheitsförderung abgeben. Neben der breiteren Finanzierung müsse das Thema als Querschnittsaufgabe in allen Politikfeldern verbindlich verankert werden. Das sei eine Grundlage für eine Verstetigung von Prävention, was Vorteile auf verschiedenen Ebenen bringe. „Vor dem Hintergrund steigender Ausgaben im Gesundheitswesen ist Prävention ein Schlüssel, der nicht nur die individuelle Gesundheit stärkt, sondern auch unser Gesundheitssystem entlasten kann. Damit das gelingt, sind alle Beteiligten in der Pflicht, auch finanziell“, sagt Straub.
Individuelle Gesundheitsdaten nutzbar machen
Um Präventionsangebote zielgerichtet und wirksam zu gestalten, braucht es aus Sicht der BARMER eine gesetzlich verankerte Berechtigung für die Formulierung individueller Beratungsangebote. „Mit den vorhandenen Gesundheitsdaten lassen sich Präventionsmaßnahmen effektiver und wirtschaftlicher umsetzen. Wichtig ist, dass Versicherte dabei die volle Transparenz und Entscheidungsfreiheit über die Nutzung ihrer Daten behalten“, so BARMER-Chef Straub. Nicht zuletzt müsse die digitale Gesundheitskompetenz gestärkt werden. Jeder Mensch müsse in jeder Lebensphase Zugang zu qualitätsgesicherten Gesundheitsinformationen haben, diese kritisch bewerten, verstehen und für seine Gesundheit sinnvoll nutzen können.
Das vollständige Positionspapier „Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig verankern“ steht hier zum Download bereit.