Pressemitteilungen 2017

Koronare Herzkrankheit Todesursache Nummer eins

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Berlin, 26. September 2017 - Etwa 76.000 Menschen starben im Jahr 2015 an einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Sie war damit Todesursache Nummer eins in Deutschland und verantwortlich für jeden zwölften Todesfall. Eine Analyse der Barmer mit Blick auf den Weltherztag am 29. September verdeutlicht die Ausmaße der Volkskrankheit. Etwa fünf Millionen Menschen müssen wegen der auch „chronisch ischämische Herzkrankheit“ genannten Diagnose jedes Jahr zum Arzt. Im Jahr 2015 bekamen sechs Prozent aller Bürgerinnen und Bürger eine KHK diagnostiziert, darunter 4,6 Prozent der Frauen und 7,7 Prozent der Männer. „Stress, Rauchen, hohe Cholesterinwerte und Bluthochdruck erhöhen das Risiko für eine koronare Herzkrankheit massiv. Ein gesunder Lebensstil schützt am besten vor der Krankheit“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.

Viele Erkrankte vor allem in den neuen Bundesländern

Die KHK entsteht durch Verkalkung und Einengung der Herzkranzgefäße. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel in Teilen des Herzens kann zum Infarkt oder plötzlichen Herztod führen. Nach der Analyse der Barmer sind vor allem die Menschen in den neuen Bundesländern von der Herzkrankheit betroffen. So gab es im Jahr 2015 mit 8,5 Prozent die höchste Diagnoserate in Sachsen-Anhalt, gefolgt von Thüringen (7,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (7,4) und Brandenburg (7,3). Die niedrigsten Diagnoseraten gab es in Bremen mit 4,8 Prozent, Bayern (5,3) und Baden-Württemberg (5,4). „Ein Grund für die massiven regionalen Unterschiede könnte darin liegen, dass mehr Bürger in den neuen Bundesländern unter Bluthochdruck leiden, der zur koronaren Herzkrankheit führen kann“, so Marschall.

Deutschlandkarte zeigt unterschiedliche Verteilung der Diagnoseraten in den Bundesländern


Tückische Volkskrankheit früh erkennen

Die koronare Herzkrankheit macht sich in der Regel durch Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Herzrhythmusstörungen bemerkbar. Marschall: „Die Symptome treten bei Betroffenen unterschiedlich stark in Erscheinung und werden mitunter sogar überhaupt nicht bemerkt. Ratsam ist deshalb ab dem 35. Lebensjahr ein Check-Up beim Arzt, der für gesetzlich Versicherte kostenlos ist. Hier werden unter anderem auch Risikofaktoren für das Herz untersucht.“