Studien und Reporte

Gesundheitsreports der Länder 2014

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Der Barmer GEK Gesundheitsreport 2014 analysiert umfassend das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen. Die bundesweit ermittelten Ergebnisse beruhen auf Daten der Barmer GEK zu insgesamt 3,6 Millionen Erwerbspersonen. Somit konnten bei den Berechnungen die Daten zu etwa 12,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland berücksichtigt werden.

Länderreports 2014 - Schwerpunktthema "Psychische Gesundheit im Erwerbsleben"

In diesem Jahr beschäftigt sich der Report schwerpunktmäßig mit dem Thema "Psychische Gesundheit im Erwerbsleben 30 – 6 – 1". Denn: Wesentliche Erfolgsfaktoren für Unternehmen, wie beispielsweise Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit, eine leistungsorientierte Unternehmenskultur und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, stehen im engen Zusammenhang mit der Psychischen Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Der Barmer GEK Gesundheitsreport erscheint seit dem Jahr 2011 in 16 regionalen Ausgaben. Darin enthalten sind auch bundesweiten Ergebnisse - die wichtigsten sind hier zusammengefasst:

Auswertungen zur Arbeitsunfähigkeit

  • Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fehlzeiten 2013 bundesweit nach geschlechts- und altersstandardisierten Auswertungen nur leicht um 1,1 Prozent beziehungsweise 0,19 Tage je Erwerbsperson gestiegen. Der Krankenstand lag damit 2013 bei 4,72 Prozent (Vorjahr: 4,66 Prozent).
  • Für den Anstieg verantwortlich waren häufigere Arbeitsunfähigkeiten mit Krankheiten des Atmungssystems – vorrangig Erkältungskrankheiten/Grippe. Mit entsprechenden Diagnosen wurden 2013 25 Prozent mehr Fehltage als 2012 erfasst. Im Durchschnitt fehlte eine Erwerbsperson 2013 mit Krankheiten des Atmungssystems 0,5 Tage länger als 2012. Psychische Störungen verursachten 2013 erstmals geringere Fehlzeiten als im Vorjahr.
  • Der größte Anteil der Fehlzeiten entfiel auch 2013 mit 21,9 Prozent auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems. Nach psychischen Störungen mit 17,4 Prozent folgen mit Anteilen von 15,6 bzw. 11,5 Prozent Krankheiten des Atmungssystems sowie Verletzungen.
  • Die Fehlzeiten variieren bei bundesweiten Auswertungen sehr deutlich in Abhängigkeit von der Branche und dem Beruf der Beschäftigten.

Schwerpunkt Psychische Gesundheit im Erwerbsleben

  • Wesentliche Ergebnisse der Barmer GEK Daten zu psychischen Erkrankungen verrät der Titel des diesjährigen Gesundheitsreports 30 – 6 – 1: Bei etwa 30 Prozent der Erwerbspersonen wird innerhalb eines Jahres mindestens eine Diagnose im Sinne einer psychischen Störung gemäß ICD 10 dokumentiert. 6 Prozent waren im Jahr mit entsprechenden Diagnosen arbeitsunfähig gemeldet, 1 Prozent wurde stationär im Krankenhaus behandelt.
  • Am häufigsten werden depressive Episoden (F32; bei 9,9 Prozent), somatoforme Störungen (F45; bei 9,8 Prozent) sowie Reaktionen auf schwere Belastungen (F43; bei 7,3 Prozent) diagnostiziert, depressive Episoden waren dabei für die meisten gemeldeten Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich. Das Burnout-Syndrom spielt – gemessen an der Dokumentation des zugehörigen Diagnoseschlüssels – eine untergeordnete Rolle.
  • Frauen sind merklich häufiger als Männer betroffen, Ältere häufiger als Jüngere, Arbeitslose häufiger als Berufstätige.

Psychische Gesundheit – Sicht der Unternehmen, Ideen, Maßnahmen

Ergebnisse einer Umfrage bei 248 Unternehmen im Rahmen des Barmer GEK Firmenkundenmonitors:

  • Viele Personalverantwortliche sind sich bewusst, dass es bei den Tätigkeiten und Strukturen im Unternehmen Aspekte gibt, die die Psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter negativ beeinflussen können.
  • Allerdings wird der Anteil der Arbeitsunfähigkeitszeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen eher unterschätzt.
  • Gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine wesentliche Voraussetzung für den Unternehmenserfolg. Ein strukturiertes und nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement kann gerade auch im Hinblick auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag leisten.

Gesundheitsreports 2014 zum Download

Weitere bundesweite Ergebnisse sowie regionale Auswertungen sind in den 16 Länderreporten veröffentlicht, die Sie hier herunterladen können: