Presse-Newsletter - Gesundheit im Blick

Sicca-Syndrom - Wenn die Augen trocken sind

Lesedauer unter 2 Minuten

Die Augen brennen und jucken, fühlen sich müde an oder sind gerötet – das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben, kennt fast jeder. Viele leiden regelmäßig unter einer verminderten Tränenmenge oder einer verstärkten Verdunstung des Tränenfilms, die eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche hervorruft. Resultat ist das Sicca-Syndrom, auch das „trockene Auge“ genannt, eine ernstzunehmende Krankheit, die nicht unterschätzt werden darf.

Das trockene Auge ist eine weit verbreitete Erkrankung und sogar eines der häufigsten Probleme in der Augenarztpraxis. Betroffen sind vor allem ältere Menschen und generell mehr Frauen. „Das Sicca-Syndrom ist nicht nur unangenehm für die Betroffenen, sondern kann auch gefährlich werden. Der Tränenfilm enthält neben befeuchtenden und glättenden beispielsweise auch keimtötende Substanzen, die das Auge schützen. Ist die Tränenmenge reduziert, ist auch der Schutz vermindert und das Risiko für chronische Binde- und Hornhautentzündungen steigt an“, erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer. Die Ursachen für das Sicca-Syndrom sind vielfältig, das Krankheitsbild komplex. Als Auslöser infrage kommen hormonelle Veränderungen, beispielsweise in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren, aber auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Beta-Blockern, der Antibabypille oder Psychopharmaka. Auch das Tragen von Kontaktlinsen oder Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Neurodermitis können die Erkrankung hervorrufen. Äußere Bedingungen wie Umweltbelastungen durch Staub oder auch länger andauernde Bildschirmarbeit verstärken die Beschwerden häufig zusätzlich. Im Winter kann beispielsweise trockene Heizungsluft, und damit verbunden eine geringe Luftfeuchtigkeit, dazu führen, dass der Tränenfilm stärker verdunstet.

Auf jeden Fall zum Augenarzt

Betroffene sollten bei den genannten Beschwerden unbedingt einen Augenarzt aufsuchen und nicht selbst tätig werden. Der Facharzt versucht mit einer entsprechenden Therapie, die Symptome zu verbessern, die Ursache zu finden und diese möglichst auch zu beseitigen. Künstliche Tränen in Form von Gelen oder Tropfen lindern meist die stärksten Beschwerden, indem sie die Augenoberfläche befeuchten und dadurch die Austrocknung der Horn- und Bindehaut verhindern. „Je nach Ausprägung der Beschwerden und Form der Benetzungsstörung kommen unterschiedliche Präparate für die Behandlung infrage. In manchen Fällen sind Tropfen notwendig, die auch antientzündlich wirken. Welches Präparat letztendlich geeignet ist, kann nur der Augenarzt entscheiden“, weiß die Expertin.

Das kann man selbst tun

Vor allem im Winter kann es hilfreich sein, regelmäßig zu lüften und einen Luftbefeuchter aufzustellen, der die Trockenheit der Heizungsluft ausgleicht. Zusätzlich verbessern Grünpflanzen das Raumklima. Wer lang und viel vor dem Bildschirm sitzt, sollte den Augen immer mal wieder kurze Pausen gönnen und zwischenzeitlich den Blick aus dem Fenster schweifen lassen. Auch bewusstes Blinzeln hilft. Wer dann noch Zigarettenrauch meidet und auf genügend Schlaf, regelmäßiges Lüften, eine vitaminreiche Ernährung und ausreichend Trinken achtet, kann die Symptome lindern. Frauen sollten sich zudem vor dem Zubettgehen gründlich abschminken und besonders auf gut verträgliche Kosmetika achten.