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Corona-Pandemie führt zu Impfstoff-Engpass

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In der jetzigen Situation sollten zunächst die Personen gegen Pneumokokken geimpft werden, die besonders gefährdet sind. Zu den Risikogruppen gehören Patienten mit Immunschwächen, mit chronischen Atemwegserkrankungen und Menschen ab 70 Jahren.

Erfurt, 1. April 2020 – Viele Menschen haben sich zuletzt gegen Pneumokokken impfen lassen. Denn die Bakterien können ebenso wie das Coronavirus eine schwere Lungenentzündung verursachen. Das hat nun zu einem Impfstoff-Engpass geführt. Die Barmer rät daher, eine Impfung gemäß der neuen Empfehlung durch die Ständige Impfkommission (STIKO) vornehmen zu lassen.

„In der jetzigen Situation sollten zunächst die Personen gegen Pneumokokken geimpft werden, die besonders gefährdet sind. Zu den Risikogruppen gehören Patienten mit Immunschwächen, mit chronischen Atemwegserkrankungen und Menschen ab 70 Jahren“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Darüber hinaus müsse sichergestellt werden, dass Babys und Kleinkinder bis zwei Jahre im Rahmen der Grundimmunisierung den Impfstoff bekämen. Denn gerade bei Säuglingen könne die Infektion mit Pneumokokken besonders schwere Komplikationen hervorrufen.

Schutz gegen schweren Verlauf

Eine Impfung gegen Pneumokokken könne bei Risikogruppen einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion verhindern, so Dziuk. Denn das Immunsystem laufe bei einer Infektion mit Corona-Viren ohnehin schon auf Hochtouren. Kämen dann noch Pneumokokken hinzu, die bei vielen gesunden Personen im Nasen-Rachenraum vorkämen und normalerweise völlig harmlos seien, könnten sie immunschwachen Patienten gefährlich werden. Schwere, lebensbedrohliche Lungenentzündungen könnten dann die Folge sein.

Bedarf an Impfstoff nicht ohne Weiteres abdeckbar

Die STIKO hatte unlängst die Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung aufgrund der Corona-Pandemie konkretisiert. Demnach sollen zunächst nur die genannten Risikogruppen geimpft werden, während von der Impfung anderer Bevölkerungsgruppen abgesehen werden sollte. Da das Herstellungsverfahren bei Impfstoffen komplex sei und Zeit benötige, könnten die Hersteller den Bedarf am Pneumokokken-Impfstoff derzeit nicht ohne Weiteres abdecken, sagt Dziuk.

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