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Barmer-Heilmittelreport Thüringen

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Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Erfurt, 3. Dezember 2021 – Die rund 2.400 in Thüringer Praxen angestellten Heilmitteltherapeutinnen und -therapeuten profitieren nicht ausreichend von dem Geld, das in den vergangenen Jahren zusätzlich in die Versorgung geflossen ist. Wie aus dem aktuellen Heilmittelreport der Barmer hervorgeht, lagen die Ausgaben für Heilmittel wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie im Jahr 2020 um 40 Prozent höher als noch im Jahr 2017. Beispielsweise eine Minute Krankengymnastik ist sogar um 51 Prozent höher vergütet worden. Die Gehaltssteigerungen der angestellten Heilmitteltherapeutinnen und -therapeuten betrug im selben Zeitraum jedoch lediglich rund 20 Prozent.

„In keinem anderen Bereich der Gesundheitsversorgung gibt es einen so deutlichen Anstieg der Ausgaben. Dieses Plus muss auch bei den Therapeutinnen und Therapeuten ankommen, um die Attraktivität dieser Berufe zu stärken, Nachwuchs zu gewinnen und langfristig die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen. Dies seien schließlich die Ziele der zugrundeliegenden Gesetzesreformen aus den Jahren 2017 und 2019 gewesen.

In Thüringen niedrigeres Gehalt

Obwohl seit dem Jahr 2019 bundesweit einheitliche Preise für physiotherapeutische Leistungen gezahlt werden, liege das durchschnittliche Monatseinkommen bei Thüringer Physiotherapeutinnen und -therapeuten rund 13 Prozent unter dem bundesweiten Mittel. Im Freistaat verdienten Angestellte in der Physiotherapie im Schnitt 2.264 Euro. Noch niedriger sei das Einkommen nur in Sachsen (2.238 Euro), bundesweit liege es bei 2.588 Euro, wie aus dem Entgeltatlas der Arbeitsagenturen hervorgeht.

Bessere Vergütung in Kliniken

Analysen der Barmer zeigen außerdem, dass Physiotherapeutinnen und -therapeuten in Kliniken besser bezahlt werden als die Angestellten in Praxen. Mit durchschnittlich 31.700 Euro im Jahr verdienen Therapeutinnen und Therapeuten in Kliniken rund 15 Prozent mehr. Bei den Angestellten in Praxen liegt das Jahresgehalt bei rund 27.500 Euro. „Zur vollständigen Schließung dieser Lücke hätte es nicht einmal der Weitergabe der kompletten bisherigen Umsatzsteigerungen durch die Arbeitgeber bedurft. Die Absicht des Gesetzgebers, die Gehälter anzugleichen, wurde deutlich unterlaufen“, so Birgit Dziuk. Es sei dringend an der Zeit, dass das Geld dort ankommt, wo es hingehöre. Bislang zeige sich aber kein solcher Trend. Die Preis- und Umsatzsteigerungen hielten auch im Jahr 2021 unvermindert an.

Barmer Heilmittelreport 2021

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