Erfurt, 6. November 2025 – Seit Ende August häufen sich Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen in Thüringen. Das zeigt eine Analyse der Barmer auf Basis von Abrechnungsdaten ihrer Versicherten. Demnach ist die Rate der Krankschreibungen von Ende August (Kalenderwoche 34) Ende September (KW 39) (22. bis 28. September) von 130 auf 241 je 10.000 Beschäftigte angestiegen. Im Vorjahr lag die Rate Ende September mit 316 Krankschreibungen je 10.000 Beschäftigte höher als in diesem Jahr zum gleichen Zeitpunkt.
Robert Büssow, Landesgeschäftsführer der Barmer Thüringen. Foto: Kai Eisentraut
„Die Erkältungszeit hat begonnen. Jetzt kommt es auf ein starkes Immunsystem an. Ausreichend Schlaf, das Vermeiden von Stress und eine vitaminreiche Ernährung sind dafür wichtige Bausteine“, sagt Robert Büssow, Landesgeschäftsführer der Barmer in Thüringen. Auch regelmäßiges, gründliches Händewaschen könne beim Infektionsschutz hilfreich sein. Wer bereits krank ist, sollte möglichst zuhause bleiben.
Vor allem Schnupfen und Erkältung
Der Barmer-Analyse zufolge haben vor allem die sogenannten „sonstigen Atemwegsinfekte“, umgangssprachlich Erkältung und Schnupfen, seit Ende August zugenommen; nämlich von 98 auf 197 je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigte. Corona- und Grippe-bedingte Fehlzeiten blieben bisher gering. In den genannten Wochen waren konstant durchschnittlich fünf wegen Covid-19 und drei je 10.000 Anspruchsberechtigte wegen Influenza krankgeschrieben. Ob ein „Grippewinter“ bevorsteht, ist noch unklar, so Barmer-Landeschef Büssow. Bei Grippe und Covid sei jedoch von einer deutlich höher liegenden Dunkelziffer auszugehen.
Niedrigere Krankschreibungsraten in Süddeutschland
Die Barmer-Analyse zeigt deutliche regionale Unterschiede bei Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten. In KW 39 waren in Baden-Württemberg und Bayern nur 149 beziehungsweise 162 je 10.000 Anspruchsberechtigte krankgeschrieben, während es in Hessen und im Saarland 258 beziehungsweise 267 je 10.000 waren. Thüringen lag mit 241 je 10.000 im oberen Drittel. Auch bei Corona und Grippe variierten die Zahlen stark. Die Krankschreibungsrate wegen Covid-19 reichte von vier je 10.000 in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 13 in Bremen und Schleswig-Holstein. Bei der Influenza lag die Rate je 10.000 zwischen zwei in Mecklenburg-Vorpommern und vier in Sachsen und Rheinland-Pfalz.