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Jubiläumsfeier in Erfurt: 25 Jahre soziale Sicherung in Thüringen

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Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung fiel auch der Startschuss für die Barmer: Binnen weniger Monate wurden in den neuen Ländern Dutzende neue Geschäftsstellen aufgebaut, Hunderte Mitarbeiter eingestellt und geschult, Tausende Versicherte aufgenommen. Zum 1. Januar 1991 wurde schließlich die vollständig gegliederte Sozialversicherung eingeführt.

Hermann Schmitt am Mikrofon auf der Bühne

Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK

Es waren aufregende, mitunter chaotische, aber schöne Zeiten. Heute lässt sich feststellen: Die gesetzlichen Krankenkassen haben einen wichtigen Beitrag für die Wiedervereinigung und den sozialen Frieden geleistet, resümiert Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK.

Verdienstmedaille in Silber

25 Jahre später hat die Landesvertretung Thüringen dieses Jubiläum im Januar mit einer Festveranstaltung gefeiert. Stellvertretend für über 2000 neue Mitarbeiter der ersten Stunde wurde die Thüringerin Carmen Geigenmüller für die enorme Aufbauarbeit geehrt. Sie begann ihre Laufbahn bereits im Frühjahr 1990 in Gera, heute arbeitet sie im Hilfsmittel-Zentrum Bayreuth. Im Namen des Vorstands der Barmer GEK erhielt sie die Verdienstmedaille in Silber.

Ehrung mit Blumen Carmen Geigenmüller

Ehrung für Thüringerin Carmen Geigenmüller (m) - stellvertretend für über 200 Mitarbeiter der ersten Stunde. Es gratulierten Staatssekretärin Ines Feierabend und Landesgeschäftsführer Hermann Schmitt.

Den Festvortrag hielt Dr. Johannes Vöcking unter dem Motto "Eine Zeit, in der die Realität die Fantasie überholte". Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK war 1990 als Büroleiter von Bundesarbeitsminister Norbert Blüm und Leiter des Aufbaustabes für die neuen Bundesländer zuständig. Als Vertreter der jüngeren Generation berichtete Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff über seine Erfahrungen mit dem Gesundheitswesen. Der Thüringer Minister und Chef der Staatskanzlei war bis 2011 Staatssekretär für Gesundheit in Berlin.

Die Barmer kommt nach "Eisenach, Erfurt, Jena, Gera"

Ironie der Geschichte: Zunächst braucht die Barmer zur Niederlassung natürlich noch eine Genehmigung vom "Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik - Ministerium für Außenhandel". Dies ist bis zum 31.5.1991 befristet. Doch die Zeiten waren schnelllebig. Der auslaufenden Frist kam die Wiedervereinigung zuvor.

Urkunde Barmer 1990 Zulassung

Urkunde: Das DDR-Ministerium für Außenhandel erlaubt die Niederlassung der Barmer 1990.

Unter den zahlreichen Gästen befanden sich auch drei ehemalige Gesundheitsminister Thüringens (siehe Bild) sowie die gesundheitspolitischen Sprecher des Landtags: Babette Pfefferlein (Grüne), Jörg Kubitzki (Linke), Christoph Zippel (CDU), Birgit Pelke (SPD).

Gruppenbild ehemaliger Gesundheitsminister von Thüringen

Drei ehemalige Gesundheitsminister(innen) von Thüringen beehrten die Runde ebenfalls: Dr. Hans-Henning Axthelm (rechts, Minister von 1990 bis 1992), Dr. Frank-Michael Pietzsch (links, Minister von 1992-94 und 1999-2003), CDU-Landtagsabgeordnete Christine Lieberknecht (Ministerin für Gesundheit von 2008 bis 2009, sowie ehemalige Ministerpräsidentin). Sowie die amtierende Staatssekretärin für Gesundheit in Thüringen, Ines Feierabend (2. v.l.) und Barmer GEK Landesgeschäftsführer Hermann Schmitt (Mitte).

"Das war Pionierarbeit"

Hermann Schmitt: Im Oktober 1990 bekam ich mit Anfang 30 den Auftrag, die Barmer-Geschäftsstelle in Jena aufzubauen. Das war Pionierarbeit, aber keine Goldgräberzeit. Vieles wurde aus dem Bauch heraus entschieden. Es gab keine stabilen Telefonverbindungen, Gespräche in die alten Bundesländer musste man beim Fernamt Gera anmelden. Nicht zuletzt bezweifelten so manche, ob die Revolution eine friedliche bleiben würde.

Doch die Bilanz der letzten 25 Jahre kann sich sehen lassen. Wir haben ein starkes System solidarisch finanzierter gesetzlicher Krankenkassen, um das wir in vielen Ländern beneidet werden. Die Wiedervereinigung hat sich positiv auf die Gesundheit der Thüringer ausgewirkt. Die Lebenserwartung, die vorher unter dem westdeutschen Niveau lag, hat sich fast angeglichen. Die Versorgung mit innovativen Medikamenten und medizinischen Leistungen ist vorbildlich. Wir haben so viele Ärzte wie nie in Thüringen. Und auch persönlich will ich sagen, dass Thüringen lebens– und liebenswerte Heimat geworden ist.

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