STANDORTinfo Schleswig-Holstein – Ausgabe Juni 2025

Physician Assistants in der Allgemeinmedizin

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PAAM

Im Januar startete unter der Konsortialführung des Instituts für Allgemeinmedizin (ifam) Essen ein Forschungsprojekt, das die künftige Versorgung durch hausärztliche Teampraxen zum Thema hat: „PAAM – Physician Assistants meet Allgemeinmedizin“. Der Innovationsfonds fördert das multizentrische Projekt mit fast sieben Millionen Euro. Das Ziel des Projekts ist es, die Rolle von Physician Assistants (PAs) in hausärztlichen Teampraxen zu untersuchen. PAs sind akademisch ausgebildete Fachkräfte, die ärztliche Aufgaben im Rahmen von Delegation und Kooperation übernehmen können. Durch ihre Integration sollen Ärzte entlastet und die Patientenversorgung verbessert werden, insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen.

Physician Assistants erfolgreich im klinischen Bereich etabliert

Obwohl das Berufsbild des PA in Deutschland noch wenig bekannt ist, gewinnt es zunehmend an Bedeutung. PAsabsolvieren einen sechs- bis achtsemestrigen medizinnahen Bachelorstudiengang und haben sich bereits erfolgreich im klinischen Bereich etabliert. Erste Erfahrungen zeigen vielversprechende Ansätze für ihre Integration in ambulante Hausarztpraxen.

Interventionsstudie in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein

Das Projekt wird in einer groß angelegten, cluster-randomisierten kontrollierten Interventionsstudie über 45 Monate in 24 Interventions- und 28 Kontrollpraxen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein durchgeführt. Dabei liegt der Fokus auf Patientensicherheit, Versorgungsqualität sowie Arzt- und Patientenzufriedenheit. Auch die Effizienz der Versorgungskapazitäten wird bewertet. Die Ergebnisse dieses Projekts werden Hinweise darauf geben, wo die Potenziale von PAs in der hausärztlichen Versorgung liegen und wie ihre Rolle in diesem Setting in Zukunft weiter auszugestalten ist.

Weiterentwicklung in der Allgemeinmedizin

Mit diesem Projekt setzt das Konsortium Maßstäbe für die Weiterentwicklung der Primärversorgung und die Integration nicht-ärztlichen Personals in der Allgemeinmedizin.

Werden Sie Teil eines dieser interprofessionellen Praxisteams und wirken Sie im Rahmen des PAAM-Projekts aktiv an der künftigen Entwicklung hausärztlicher Teampraxen mit!

Haben Sie als hausärztliche/r Praxisinhaber/in Interesse, Ihre Praxis durch Einstellung eines Physician Assistant (PA) zu einer innovativen, interprofessionellen Teampraxis zu entwickeln und so im Rahmen des PAAM-Projekts aktiv an der Gestaltung hausärztlicher Teampraxen mitzuwirken? Dann registrieren Sie sich hier: https://t1p.de/paam-harp

Konsortialführung:

Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Essen

Konsortialpartner

Abteilung für Allgemeinmedizin (AMRUB), Ruhr- Universität Bochum (RUB); Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (AMIB), RUB; AOK Bundesverband GbR, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO); Barmer; Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e. V.; Deutscher Hochschulverband Physician Assistant (DHPA) e. V.; Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFoMed); Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf; Institut für Allgemeinmedizin und ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke; Institut für Staatsrecht, Universität zu Köln; Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen; Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung.

Kooperationspartner:

Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V.; EU|FH Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik; Fliedner Fachhochschule (FFH), Düsseldorf; Forschungsstelle Medienrecht, TH Köln; Institut für Ärztliche Qualität Schleswig-Holstein gGmbH; Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL); Verband medizinischer Fachberufe e. V.