STANDORTinfo für Schleswig-Holstein

Aktuelle Umfrage der Barmer - Aufklärung zur Organspende zeigt Wirkung

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Je besser der Informationsstand zum Thema Organspende ist, umso höher ist die Bereitschaft, Organe zu spenden. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Befragung von 1.000 Personen zwischen 14 und 64 Jahren hervor, die die Barmer unter ihren Versicherten durchgeführt hat. Von den Befragten, die sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatten, sind 68 Prozent zur Organspende bereit. Von denen, die das nicht getan haben, sind dagegen nur fünf Prozent zur Spende bereit. „Das zeigt, wie wichtig die Aufklärungskampagnen der Krankenkassen sind und dass sie Wirkung zeigen. Sie motivieren die Menschen, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen“, resümiert Thomas Wortmann, Landesgeschäftsführer der Barmer für Schleswig-Holstein.

Vertrauensverlust noch nicht ganz überwunden

Die Befragung hat auch deutlich gemacht, dass der Vertrauensverlust in das System der Organspende durch die Skandale der Vergangenheit noch nicht bewältigt ist. So stimmen 39 Prozent der Befragten zu, dass ihr Vertrauen negativ beeinflusst wurde. Allerdings widerspricht auch ein Drittel dieser Aussage. Dabei gibt es einen starken Zusammenhang zwischen dem Alter der Befragten und dem Ausmaß des verlorengegangenen Vertrauens. Während 19 Prozent der bis 17-Jährigen einen Vertrauensverlust bestätigen, ist es bei der Altersgruppe zwischen 51 und 64 Jahren fast jeder Zweite (45 Prozent). Ältere unter den Befragten geben zugleich häufiger an, sich gut genug über Organspende informiert zu fühlen, um eine Entscheidung treffen zu können.

Knappes Drittel hat Organspendeausweis

Aktuell besitzen 30 Prozent der Barmer Versicherten einen Organspendeausweis, Frauen (33 Prozent) etwas häufiger als Männer (26 Prozent). Am häufigsten bejahen junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren die Frage nach dem Spenderausweis. Von ihnen hat fast jeder Zweite (46 Prozent) ein solches Dokument. Acht von zehn aller Befragten wissen, dass die im Organspendeausweis dokumentierte Entscheidung zugleich ihre Angehörigen entlastet. „Junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahre haben sich am häufigsten schon intensiv mit dem Thema Organspende beschäftigt und haben auch selbst einen Organspendeausweis. Mit zunehmendem Alter werden das weniger. Hier gilt es möglicherweise zu verdeutlichen, dass grundsätzlich nur das biologische Alter entscheidend ist, also der Zustand der Organe. Und der kann auch bei einem 65- oder 70-jährigen Verstorbenen noch so gut sein, dass er einem anderen Menschen wieder ein fast normales Leben schenken kann“, erklärt Wortmann.