Kiel, 4. März 2025 – Die Krankenkassen erhöhen in diesem Jahr die finanzielle Unterstützung für acht Krankenhäuser in Schleswig-Holstein. Diese Maßnahme ist eine direkte Folge des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG), das am 1. Januar in Kraft getreten ist. Das Ziel besteht darin, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum trotz rückläufiger Patientenzahlen sicherzustellen. Insgesamt erhalten diese Kliniken zusätzlich 4,75 Millionen Euro. Die sogenannten Sicherstellungszuschläge, die aus den Beiträgen der Versichertengemeinschaft finanziert werden, sind um 25 Prozent gestiegen. „Das ist einerseits ein wichtiger Beitrag der Krankenkassen zur Sicherstellung der Versorgung, andererseits ein weiterer Griff in die Taschen der Beitragszahlenden“, erklärt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Er betont, dass diese zusätzlichen Mittel nicht die seit Jahren unzureichende Investitionsförderung des Landes ersetzen sollen und fordert, dass Schleswig-Holstein seinen gesetzlichen Verpflichtungen zur Übernahme der Investitionskosten nachkommen und eine angemessene Förderung sicherstellen muss. Hillebrandt unterstreicht die Notwendigkeit tragfähiger Perspektiven für die Klinikstandorte und fordert ebenfalls stärkere Kooperationen sowie moderne ambulant-stationäre Konzepte, um strukturelle Defizite nicht auf Kosten der Beitragszahlenden zu zementieren. Er warnt davor, dass trotz der Zuschläge weitere Klinikschließungen drohen könnten.
Mittel fließen hauptsächlich in die Bereiche Innere Medizin und Chirurgie
Im Jahr 2025 zahlen die Krankenkassen in Schleswig-Holstein Sicherstellungszuschläge, von denen unter anderem das Westküstenklinikum Heide profitiert. Dieses erhält mit einer Million Euro den Höchstsatz, was einer Erhöhung um 200.000 Euro im Vergleich zur ursprünglichen Summe entspricht. Zudem wurde der Standort Brunsbüttel des Westküstenklinikums neu in die Liste der bedarfsnotwendigen Kliniken aufgenommen und erhält einen eigenen Zuschuss von 500.000 Euro. Die Klinik Husum des Klinikums Nordfriesland erhält anstelle von 600.000 Euro nun 750.000 Euro. Die Inselkliniken Föhr-Amrum, Asklepios Nordseeklinik Westerland/Sylt, AMEOS Inselklinik Fehmarn sowie die Paracelsus-Nordseeklinik Helgoland und die Klinik Niebüll des Klinikums Nordfriesland erhalten jeweils 500.000 Euro anstelle von zuvor 400.000 Euro. Diese Fördermittel unterstützen insgesamt vier medizinische Fachabteilungen: Am Standort Heide des Westküstenklinikums sind dies Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe sowie Kinder- und Jugendmedizin. An den anderen unterstützten Standorten werden die Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie gefördert; in der Klinik Husum auch die Geburtshilfe.
Klinik | zusätzliche Zuschüsse 2025 | geförderte Fachabteilungen |
|---|---|---|
Westküstenklinikum Heide | 1.000.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe, Kinder-/Jugendmedizin |
| Westküstenklinikum Brunsbüttel | 500.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie |
Klinikum Nordfriesland | 750.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe |
| Klinikum Nordfriesland - Inselklinik Föhr-Amrum | 500.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie |
| Klinikum Nordfriesland - Klinik Niebüll | 500.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie |
| Paracelsus-Nordseeklinik - Helgoland | 500.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie |
| Asklepios Nordseeklinik - Westerland/Sylt | 500.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie |
| AMEOS Holding AG - Inselklinik Fehmarn | 500.000 Euro | Innere Medizin, Chirurgie |