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Welt-Sepsis-Tag am 13. September: Neue digitale Diagnostik bis zu zehn Mal besser

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Kiel, 8. September 2025 – In Deutschland erkranken jährlich bis zu 300.000 Menschen an einer Sepsis. Mindestens 85.000 sterben an oder mit der sogenannten „Blutvergiftung“. Dabei sind Behandlungserfolg und Überlebenschance umso besser, je früher und zuverlässiger der auslösende Erreger ermittelt wird. Vor diesem Hintergrund hat sich die Barmer an dem bundesweiten Innovationsfonds-Projekt „DigiSep“ unter Leitung des Universitätsklinikums Essen beteiligt. Die neue digitale Methode identifiziert den Erreger zu Beginn der Sepsis vier Mal häufiger als herkömmliche Verfahren, die auf Blutkulturen basieren. Drei Tage nach Sepsis-Beginn ermittelt die neue molekulargenetische Diagnostik den Erreger sogar zehnmal häufiger. „Bei einer Blutvergiftung entscheidet oft die Zeit über Leben und Tod. Die neue Diagnostik kann die Behandlung deutlich verbessern und Leben retten“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, anlässlich des Welt-Sepsis-Tags am 13. September.

Neue Technologie prüft Proben schneller auf mehr Keime

An der „DigiSep“-Studie beteiligten sich neben der Barmer 24 Kliniken in Deutschland. Sie testeten 198 Patienten und leiteten spezifische Therapien ein. Bei der Hälfte der Betroffenen ermittelten sie die Sepsis-Ursache sowohl per Blutkultur als auch digital. Das digitale Verfahren kann binnen 24 Stunden über 16.000 Mikroben identifizieren, darunter 1.500 potenzielle Sepsis-Erreger. Experten halten die Ergebnisse in 85 Prozent der Fälle für plausibel. Zudem hat sich die Behandlung der Patienten unter anderem durch eine vergleichsweise kurze Beatmungs- und Schockdauer verbessert. „DigiSep“ gehört zu zehn Jury-Projekten, die für den MSD-Publikumspreis am 14. Oktober 2025 nominiert sind. Der Preis würdigt Projekte, die die Patientenversorgung in Deutschland nachweislich verbessern.

Deutliche regionale Unterschiede beim Auftreten der Blutvergiftung

Das Potenzial der „DigiSep“-Ergebnisse unterstreichen auch Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung. Danach variieren die Sepsis-Raten regional stark. 2023 lag die Rate in Schleswig-Holstein mit 286 Erkrankten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner zwei Prozent über dem Bundesdurchschnitt (281). Die Spanne reicht von 195 Betroffenen in Hamburg bis hin zu 476 in Thüringen. Sachsen und Brandenburg verzeichnen ebenfalls hohe Werte mit 445 bzw. 396 Betroffenen pro 100.000 Einwohner. „Eine Sepsis kommt vor allem bei älteren Menschen vor. Deshalb kann sie in Bundesländern mit einem höheren Altersdurchschnitt häufiger auftreten. Gerade bei älteren, mehrfach erkrankten Patientinnen und Patienten ist eine schnelle Behandlung entscheidend. Hier kann die neue molekulargenetische Technologie zu einem zentralen Bestandteil der Diagnostik werden“, sagt Barmer-Landeschef Hillebrandt. 

Mehr Informationen unter www.digisep.de 
Mehr Informationen zum MSD Gesundheitspreis und dem Publikumsvoting bis einschließlich 6. Oktober unter: www.msd.de/gesundheitspreis/voting

Infografik zum Download

Die Grafik zeigt die im Jahr 2023 an Sepsis Erkrankten.

Kontakt für die Presse:

Torsten Nowak
Pressesprecher Barmer Schleswig-Holstein
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