Pressemitteilungen 2025

Barmer-Landeschef fordert höhere Tabakpreise und Rauchverbot im öffentlichen Raum – Für mehr Gesundheit und Umweltschutz

Lesedauer weniger als 3 Min

Kiel, 15. August 2025 – Dr. Bernd Hillebrand, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, spricht sich für deutlich höhere Tabakpreise in Deutschland aus. Seiner Ansicht nach könnten solche Maßnahmen sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch den Umweltschutz erheblich verbessern. „Das zu sagen, ist unpopulär. Aber ehrlich gesagt glaube ich fest daran: Der effektivste Weg, um Menschen vom Rauchen abzuhalten, ist, es unerschwinglich zu machen.“ Trotz umfangreicher Aufklärungskampagnen und Unterstützung beim Aufhören sterben laut Robert Koch-Institut jährlich etwa 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Hillebrandt betont: „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Deshalb brauchen wir stärkere Maßnahmen.“ Hillebrandt plädiert zudem für ein Rauchverbot im öffentlichen Raum: „Wir tun viel zu wenig, um unsere Mitmenschen und unsere Umwelt vor den schädlichen Folgen des Rauchens zu schützen. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Deshalb sollte das Rauchen ausschließlich in den eigenen vier Wänden und in ausgewiesenen Bereichen erlaubt sein.“

Behandlungskosten fast doppelt so hoch wie die Tabaksteuer

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 16 Prozent der Erwachsenen in Deutschland täglich rauchen. Im Juni forderte die WHO eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer, um den Konsum weiter einzudämmen. Auch die EU-Kommission schlägt vor, die Steuer auf Tabakwaren deutlich anzuheben. In Deutschland liegt die Tabaksteuer derzeit bei 61,4 Prozent. Das Bundesfinanzministerium rechnet mit Einnahmen von etwa 16 Milliarden Euro in diesem Jahr. Doch eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigt: Die volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens belaufen sich auf über 97 Milliarden Euro jährlich. Mehr als 30 Milliarden Euro davon entfallen allein auf die Behandlungskosten rauchbedingter Erkrankungen, was zeigt, wie teuer das Rauchen für unser Gesundheitssystem ist. Damit sind die direkten Krankheitskosten fast doppelt so hoch wie die Steuereinnahmen.

Tabakanbau und -konsum verursachen enorme Umweltschäden

„Tabakprodukte schaden nicht nur beim Konsum, sondern schon vorher und danach“, erklärt Hillebrandt. Für den Tabakanbau werden jährlich etwa 22 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht. Zudem werden große Flächen an Wäldern gerodet, um Platz für Plantagen zu schaffen. Die Böden werden ausgelaugt, und die Tabakpflanzen werden mit Insekten- und Pflanzenschutzmitteln behandelt, die das Grundwasser belasten. „Etwa 75 Prozent aller Zigarettenstummel landen im Müll oder in der Natur“, so Hillebrandt. „Jede Kippe, die in die Umwelt gelangt, kann bis zu 1.000 Liter Wasser mit Nikotin und anderen Schadstoffen kontaminieren.“ Laut WHO trägt die Produktion und der Konsum von Tabak auch erheblich zum Klimawandel bei: Jährlich werden rund 80 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt – das entspricht dem CO₂-Ausstoß von etwa 17 Millionen Autos im Jahr. „Rauchen schadet unserer Gesundheit gleich doppelt“, betont Hillebrandt. „Es zerstört nicht nur unsere Lungen, sondern auch die Umwelt. Ein gesundes Leben ist nur auf einem gesunden Planeten möglich.“ Er fügt hinzu: „Wenn mehr Menschen rauchfrei leben würden, könnten wir doppelt profitieren – für unsere Gesundheit und für den Umweltschutz. Deshalb sollte die Politik hier mehr tun.“

Kontakt für die Presse:

Torsten Nowak
Pressesprecher Barmer Schleswig-Holstein
Telefon: 0800 333 004 656-631
E-Mailpresse.sh@barmer.de
X: x.com/BARMER_SH
STANDORTinfo Schleswig-Holstein: www.barmer.de/p006182